Die deutschen Städte bekennen sich seit langem zu den internationalen Nachhaltigkeits- und Klimazielen und ergreifen vielfältige Maßnahmen, um diese vor Ort umzusetzen. Der Deutsche Städtetag unterstützt das Engagement seiner Mitgliedsstädte für diese wichtige Zukunftsaufgabe, um Städte für die nachfolgenden Generationen lebenswert zu halten.
Nachhaltige Entwicklung ist kommunales Querschnittsthema
Nachhaltigkeit entwickelt sich mehr und mehr zu einer zentralen Handlungsmaxime des 21. Jahrhunderts. Stets steht dabei die Frage im Mittelpunkt, wie das Handeln ressourcenschonend und gleichzeitig sozial gerecht gestaltet werden kann – ob bei ökonomischen, ökologischen oder sozialen Fragen, ob auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene, ob in der Politik oder im Privaten.
Daher bezieht sich eine nachhaltige Politik nicht nur auf Umwelt-, Klima- oder Ressourcen- und Energieverbrauch, sondern auch auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt, auf Gesundheit, Ernährung, Gleichberechtigung oder die Entwicklung der Finanzmärkte. Nachhaltige Entwicklung ist somit ein Querschnittsthema und betrifft alle kommunalen Handlungsfelder.
UN-Nachhaltigkeitsziele als Richtschnur
Mit den 17 nachhaltigen Entwicklungszielen der Agenda 2030 (SDGs) wurde 2015 ein neuer globaler politischer Rahmen für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Die Städte haben eine bedeutende Rolle bei der Umsetzung der Agenda 2030. Vielen Städten dient er als Referenzrahmen für ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten.
Mehr als 230 Städte haben daher inzwischen die Musterresolution "2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung: Nachhaltigkeit auf kommunaler Ebene gestalten" unterzeichnet und sich damit zu einer nachhaltigen Entwicklung bekannt. Die Resolution geht auf eine Initiative des Städtetages zurück.
Ohne die Städte sind die UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) nicht zu erreichen. Globale Herausforderungen wie der Klimawandel und seine Folgen, das Artensterben oder Hungerkrisen sowie die Kürze der verbleibenden Zeit bis 2030 machen es besonders dringlich, die Umsetzung der SDGs auf kommunaler Ebene voranzutreiben und bestehende Nachhaltigkeitsstrategien weiterzuentwickeln.
Hilfe bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele bietet den Städten das Portal "SDG-Indikatoren für Kommunen". Die SDG-Indikatoren helfen den Städten, ihre nachhaltige Entwicklung zu überprüfen. Diese Grundlage für ein wirkungsorientiertes Nachhaltigkeitsmanagement von Städten, Kreisen und Gemeinden in Deutschland hat der Deutsche Städtetag gemeinsam mit anderen Partnern entwickelt.
Fortschrittsbilanz in den Städten
Zur Halbzeit der Agenda 2030 hat der Deutsche Städtetag ein Zwischenfazit zur Umsetzung der Agenda 2030 in den deutschen Städten gezogen. Fortschritte sind sichtbar, reichen aber noch nicht aus. Einen wichtigen Beitrag werden übergreifende Nachhaltigkeitsstrategien, eine systematische Wirkungsmessung sowie eine Verankerung in den Haushalten leisten.
Gleichzeitig werden die Anstrengungen auf der kommunalen Ebene nicht ausreichen, um die Nachhaltigkeitsziele bis 2030 umfassend zu erreichen. Nachhaltige Entwicklung ist gemeinsamer Auftrag von Bund, Ländern, Kommunen, Wirtschaft und Gesellschaft. Notwendig ist eine gute Gesetzgebung, der Rückhalt von Bund und Ländern, und Rahmenbedingungen, die zu nachhaltigeren Lebens- und Wirtschaftsweisen führen. Die Nachhaltigkeitsziele können ohne ein verändertes Konsum- und Produktionsverhalten nicht erreicht werden.