Hitzeschutz und Hitzevorsorge in den Städten
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Karl Heinz Spremberg - adobe.stock.com
Der Klimawandel und seine Folgen werden in unseren Städten immer deutlicher spürbar. In den vergangenen Sommern wurden regelmäßig neue Hitzerekorde gemessen.
Hitzetage, Tropennächte und Hitzewellen beeinträchtigen die Lebensqualität in Städten erheblich. Vor allem stellen sie ein ernstes Gesundheitsrisiko gerade für Kinder und ältere Menschen dar. Hitzevorsorge ist eine wichtige Querschnittsaufgabe in der Stadt, die bereits vielerorts weit oben auf der Agenda steht.
Beispiele, Maßnahmen und Aktionen aus den Mitgliedsstädten des Deutschen Städtetages
Merkblätter in verschiedenen Sprachen
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Senatskanzlei Hamburg
Die Stadt Hamburg hat Merkblätter mit Gesundheitstipps bei Sommerhitze für Säuglinge und Kleinkinder in sechs verschiedenen Sprachen sowie in leichter Sprache herausgegeben. Zudem gibt es ein Merkblatt zu Hitzewarnungen des Deutschen Wetterdienstes sowie eines speziell für ältere Menschen und für den Bereich Pflege.
Hitzepatenschaften
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FOTO-SCHEUERER
Für die Sommermonate hat die Stadt Straubing gemeinsam mit dem "Freiwilligenzentrum" Hitzepatenschaften ins Leben gerufen: Als Form der Nachbarschaftshilfe ist so etwa Unterstützung bei alltäglichen Besorgungen wie Lebensmitteleinkäufen möglich. Zudem hat Straubing auch eine Stadtkarte "Kühle Orte" herausgegeben, in der neben schattigen Plätzen auch Kneippbecken und öffentliche Toiletten eingezeichnet sind.
Broschüre und Flyer zu Hitze und Gesundheit
Die Broschüre "Klimawandel und Gesundheit" der Stadt Frankfurt geht auf Gesundheitsgefahren wie UV- und Ozonbelastung sowie Wetterfühligkeit ein, aber auch Hinweise zum Umgang mit Sonne und Hitze. Im Flyer "Hitze und Gesundheit" finden sich zusätzliche Tipps.
Tipps für verschiedene Zielgruppen
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Stadt Aachen
Aachen hat für Hitze zahlreiche Tipps für spezielle Zielgruppen zusammengetragen, etwa Sporttreibende und Menschen mit Beeinträchtigungen, aber auch etwa die ambulante Pflege oder soziale Hilfseinrichtungen. Hilfreich sind auch zahlreiche Links zu weiterführenden Informationen, etwa für Kommunalverwaltungen.
Faltplan mit Orten zum Abkühlen
Die Stadt Speyer hat ein Faltblatt mit Tipps gegen Hitze und einem Stadtplan veröffentlicht. Darauf können Bürgerinnen und Bürger sehen, wo es in der Stadt schattige Sitzplätze, Trinkwasser, Brunnen und Schwimmbäder zum Abkühlen gibt.
Flyer mit Tipps gegen Hitze
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Lars Gerhardts (www.gerhardts-fotografie.de)
Die Stadt Hannover hat mit der Region Hannover Flyer mit Gesundheitstipps im Hitzefall herausgebracht, einen allgemeinen und einen speziell für ältere Menschen. Außerdem hat die Stadt auf ihrer Website viele nützliche Informationen zusammengetragen, etwa zu Brunnen und Schattenplätzen in Hannover, zu Sport bei Hitze und Tipps für heiße Arbeitstage.
Hitzetelefon berät zu Schutzmaßnahmen
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Dieter Jacobi
Wie können sich besonders die vulnerablen Gruppen vor Hitze schützen? Zu dieser Frage können sich Kölner Bürgerinnen und Bürger beim Hitzetelefon melden. Die Beratung ist ärztlich geleitet und kann bei Bedarf eine weitergehende Versorgung vermitteln. Auf ihrem Hitzeportal gibt die Stadt Köln zudem einen Überblick über Trinkwasserstellen, kühle Orte und weitere Tipps.
Verhaltenstipps auf der Webseite und am Telefon
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Stadtverwaltung Erfurt
Auf ihrem Hitze-Portal informiert die Stadt Erfurt darüber, wie man hitzebedingte Notfälle erkennt, gibt Tipps für Ernährung und Raumklima sowie einen Überblick über kühle Orte und Trinkwasserspender. Ein Hitzetelefon bietet schnelle Beratung und Tipps zur Hitze und Maßnahmen dagegen.
Hitze-Handbuch: Gut vorbereitet auf die Hitze
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Stadt Dresden
Die Fachbroschüre informiert über das Klima in Dresden, gibt eine kurze Einführung in die gesundheitlichen Folgen von hohen Temperaturen sowie Handlungsempfehlungen für die Themen Gesundheit, Pflege, Soziales, Bildung und Wohnen. Das Handbuch ist Teil des Projektes "HeatResilientCity". Hierbei untersuchte ein interdisziplinäres Team, wie Stadtquartiere und Gebäude besser an sommerliche Hitze angepasst werden können.
Info-Flyer sowie Fächer zur Abkühlung
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Ruth Plössel/Stadt Augsburg
In zahlreichen Augsburger Apotheken liegen Info-Flyer zum Thema Hitzeschutz sowie Fächer zur Abkühlung bereit. Das Gesundheitsamt stellt den Flyer mit Tipps für den Umgang mit Hitze kostenlos bereit. Auf diese Weise sollen die Tipps auch Menschen ohne Zugang zu elektronischen Medien zugänglich gemacht werden.
Initiative "Wir bieten Hitzeschutz"
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Stadt Castrop-Rauxel
Die Stadt kennzeichnet als Sofortmaßnahmen zum Hitzeschutz in diesem Sommer mit einem Aufkleber im Außenbereich Einrichtungen und Unternehmen, die kühle Zufluchtsorte bieten, und auf Wunsch ein Glas Wasser oder einen Sitzplatz zum Ausruhen anbieten.
Hitzeschutzkampagne Bärenhitze°
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LAGeSo Berlin
Das Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales hat eine Informationskampagne mit Tipps und Empfehlungen zum Hitzeschutz gestartet. Dabei wurden u. a. Postkarten an die 736 Berliner Apotheken verteilt. Die Berliner Tafel, die Kältehilfe und die Bezirksämter haben sich ebenfalls an der Verteilung beteiligt. Unter den weiteren Maßnahmen: Informationsflyer, die auch über Anbieter von "Essen auf Räder" verteilt wurden.
Broschüre zu Schutz vor Hitze
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Bezirksamt Neukölln
In Berlin hat das Bezirksamt Neukölln eine Broschüre mit wichtigen Tipps bei Sommerhitze und Erste-Hilfe-Maßnahmen bei hitzebedingten Notfällen erstellt. Dabei wird speziell auch auf Menschen eingegangen, die zur Risikogruppe für hitzebedingte Erkrankungen zählen.
"Smart Water City"
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Stadt Darmstadt
Unter dem Motto "Schlaues Wasser" bzw. "Smart Water" läuft in Darmstadt ein Kollaborationsprojekt mit vielen unterschiedlichen Akteuren und unter Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger, um die Wasserkapazitäten effizienter zu bewirtschaften. Wo gibt es noch ungenutzte Potenziale zur Wassergewinnung? Wie kann Regenwasser besser genutzt werden? Nur zwei der Ausgangsfragen, für die konkrete Maßnahmen entworfen werden sollen.
Hitze – sind Sie gerüstet?
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Landeshauptstadt Potsdam
Die Landeshauptstadt Potsdam hat ein Kurz-Konzept zum Hitzeschutz in der Stadt geschrieben. Dazu zählen u. a.:
- Internetseite mit Verhaltenstipps,
- Karte der kühlen Orte,
- Hitzetelefon für Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt über 75 Jahre (aktuell 186 registrierte Haushalte).
Infobroschüre für die heißen Tage
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Stadt Oldenburg
Unter dem Titel "Warum Hitze nicht immer cool ist" hat die Stadt Oldenburg eine Broschüre mit Cartoons erstellt und an Schulen, Kitas, Pflegeeinrichtungen und Altenheime verteilt. Sie liegt zudem öffentlich aus und ist auch online zu lesen.
Nützliche Infos rund um Hitze
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Stadt Würzburg
Wo gibt es schattige Sitzplätze in Parks, wo Trinkmöglichkeiten? Für Hitzesommer hat die Stadt Würzburg auf ihrer Website viele nützliche Infos für ihre Bürgerinnen und Bürger zusammengetragen.
Hitzewarnsystem
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Stadt Stuttgart
Wie kann die Bevölkerung bei Hitze am besten gewarnt werden? Dazu gibt es eine vom zuständigen Landesministerium beauftragte Studie für die Stadt Stuttgart. Das Beispiel kann auch anderen Städten der Orientierung dienen. Zudem gibt es in einer Broschüre und auf der Website der Stadt nützliche Tipps für den Sommer für Bürgerinnen und Bürger.
Stadtplan für heiße Tage
Mit einem Ratgeber möchte die Stadt Dortmund über Risiken und Vorsorgemöglichkeiten informieren und einen Überblick über lokale Unterstützungsangebote geben. Für Seniorinnen und Senioren gibt es spezielle Infomationsveranstaltungen.
Abkühlung gefällig?
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Screenshot: Landeshauptstadt Düsseldorf, Umweltamt
Eine digitale Karte zeigt kühle Orte im ganzen Stadtgebiet von Düsseldorf. Erfasst sind Orte im Grünen, am Wasser und in Gebäuden, die auf unterschiedliche Art und Weise Abkühlung versprechen.
Cooler Stadtplan
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Stadtwerke Gießen
Wo kann man sich in Gießen abkühlen? Die Themenkarte "Cooler Stadtplan" zeigt nicht nur, wo kühles Nass und schattiges Grün zu finden sind, sondern auch die bioklimatisch belasteten Innenstadtbereiche, die man an Hitzetagen besser vermeidet. Ebenfalls eingetragen sind Trinkbrunnen und sogenannte Refill Stationen, an denen man kostenfrei Leitungswasser ins mitgebrachte Gefäß auffüllen lassen kann.
Der Hitzehelfer
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Stadt Krefeld
Der Stadtplan von Karlsruhe zeigt Orte, an denen Bürgerinnen und Bürger der Hitze entfliehen können. Sie finden dort zum Beispiel kühle und schattige Orte und Wasserbecken, Brunnen und Wasserspiele, um die Füße zu kühlen.
Klima-Kompass
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Tobias Dittmer
Der "Klima-Kompass" zeigt das Wetter an und etwa, wie die aktuellen Bedingungen für Outdoor-Aktivitäten sind. Mit der "Kühlen Karte" können Bürgerinnen und Bürger kühle Orte finden, wie Kirchen und schattige Sitzplätze im Grünen. Außerdem gibt die Stadt Heidelberg über ihre Internetseite www.heidelberg.de Hitzewarnungen heraus.
Broschüre "Klimawandel und Gesundheit - Tipps und Hinweise"
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Stadt Hanau
Die Stadt Hanau hat eine Ratgeber-Broschüre für Bürgerinnen und Bürger veröffentlicht, in der sie unter anderem über Schutz vor Sonne sowie die richtige Ernährung bei Hitze informiert.
Hitzeaktionspläne der Städte
Hitzeaktionspläne der Bundesländer

Damit Hitze nicht krank macht: wie Städte cool bleiben
Empfehlungen für die Erstellung und Etablierung von Hitzeaktionsplänen
Musterhitzepläne
Das "Aktionsbündnis Hitzeschutz Berlin" (aus Berliner Senatsverwaltung, Ärztekammer Berlin und KLUG – Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V.) hat Musterhitzeschutzpläne entwickelt. Sie sollen als erster Anhaltspunkt für die Erstellung eines Hitzeschutzplanes in dem jeweiligen Arbeitsbereich dienen.
Kommunale Hitze-Toolbox
Der Freistaat Thüringen hat eine Kommunale Hitze-Toolbox veröffentlicht: Darin sind Beispiele für kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen skizziert, von denen Kommunen passende zum Schutz der Bevölkerung auswählen können. Beschrieben werden auch die Schritte zur Realisierung.
Analyse von Hitzeaktionsplänen
Eine Publikation des Umweltbundesamtes mit der Hochschule Fulda widmet sich der "Analyse von Hitzeaktionsplänen und gesundheitlichen Anpassungsmaßnahmen an Hitzeextreme in Deutschland". Dabei geht es unter anderem um die Entwicklung eines Hitzewarnsystems und die Sensibilisierung der Bevölkerung für hitzebedingte Gesundheitsrisiken.
Gesundheitshinweise der WHO
Die Weltgesundheitsorganisation hat "Gesundheitshinweise zur Prävention hitzebedingter Gesundheitsschäden" herausgegeben: Die Veröffentlichung bietet verschiedenen Zielgruppen detaillierte Auskünfte, etwa Stadtplanern, Gesundheitsbehörden und Plfegeheimen. Zudem geht es nicht nur um Gesundheitsschutz bei Hitzewellen, sondern auch bei Waldbränden.
Arbeitshilfe Hitzeaktionspläne
Die Hochschule Fulda hat eine "Arbeitshilfe zur Entwicklung und Implementierung eines Hitzeaktionsplans für Städte und Kommunen" entwickelt. Darin geht es darum, wozu ein Hitzeaktionsplan dient, es geht um Risikokommunikation und Management von Akutereignissen sowie langfristige Maßnahmen zum Schutz vor Hitzeextremen.
Handlungsempfehlungen des BMUV
Die "Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit" wurden von den Mitgliedern der vom Bundesumweltministerium (BMUV) geleiteten ehemaligen Bund/Länder-Ad-hoc Arbeitsgruppe 'Gesundheitliche Anpassung an die Folgen des Klimawandels (GAK)' erarbeitet.
Weitere Informationen
Zentrum KlimaAnpassung
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Zentrum KlimaAnpassung
Das Zentrum berät Städte, Landkreise und Gemeinden zu allen Fragen der Klimaanpassung. Dabei werden mit den lokalen Entscheidungsträgern individuelle Anpassungskonzepte entwickelt, u. a. zu umfassender Hitzevorsorge.
Zur Themenseite Hitze des Zentrums
HitzeService
Das HitzeService-Portal informiert Kommunen über Maßnahmen des Gesundheitsschutzes bei Hitze. Zudem stehen den Städten praxisnahe Tipps für kommunale Hitzeaktionspläne zur Verfügung. Es ist aus einem Projekt im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit entstanden.
UV-Schutz für Kommunen
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Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)
Praxistipps und Empfehlungen des Zentrums für Strahlenschutz (BfS) zu Maßnahmen gegen UV-Strahlung mit HInweisen zu Fördermöglichkeiten. Einige Maßnahmen sind sehr schnell umsetzbar und flexibel, andere sollten auf lange Sicht geplant werden.
Zu den Tipps
Hitzeknigge
Der Hitzeknigge des Umweltbundesamtes enthält zahlreiche Informationen zu den Auswirkungen von Sonne und Hitze auf den Körper und die Gesundheit. Zahlreiche Tipps, Hinweise
und weiterführende Links helfen, negativen Folgen vorzubeugen.
Klima.Mensch.Gesundheit
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Klima.Mensch.Gesundheit
Auf dem Info-Portal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung finden sich allgemeine Verhaltenstipps bei Hitze und speziell für besonders vulnerable Gruppen wie ältere Menschen und Vorerkrankte. Auch Kommunen werden mit Empfehlungen für Hitzeschutzmaßnahmen angesprochen.
Zum Portal
Deutscher Wetterdienst
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DWD
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hält laufend Wetterberichte, Wetterwarnungen und Informationen zum Klimawandel für Deutschland und Europa mit Karten und Tabellen bereit.