ÖPNV
30.05.2025

"Kernproblem ist Finanzierung des Betriebs"

Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages, in der HR-Sendung "Der Tag"

"Bitte einsteigen – Was sind uns die Öffis wert?": Das war der Titel einer Folge der HR-Sendung "Der Tag". Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeister aus Leipzig, sprach in der Sendung dazu, was es für die Verkehrswende braucht, über Ausbaumöglichkeiten, Bahnen ohne Fahrer, kostenfreien ÖPNV und Fahrkartenkontrollen.

HR: Herr Jung, ihr Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagt, die Städte müssen auf den öffentlichen Nahverkehr setzen, auf das Radfahren auch und aufs Fußgehen. Die Angebote müssen einfach, attraktiv und bezahlbar sein. Einfach, attraktiv und bezahlbar: Einfach ist es eher selten, die Tarifgebiete haben schon so manchen vor den Fahrkartenautomaten lange rätseln lassen und die Ticketpreise sind hoch. Da ist es für viele dann doch wieder attraktiv, das Auto zu nehmen. Warum kommt die Verkehrswende nur so zögerlich in Gang?

Burkhard Jung:

Das Kernproblem ist die Finanzierung des Betriebs. Die Betriebskosten im öffentlichen Nahverkehr steigen massiv, Personalkosten, Energiekosten – und zwar viel, viel stärker als die Fahrgeldeinnahmen.

Der richtige Schritt, übers Deutschlandticket es sozusagen zu vereinfachen, den Menschen ein Angebot zu machen, das deutschlandweit gilt, ist zwar verkehrspolitisch absolut richtig, ist aber nicht ausreichend finanziert, ist noch nicht klar in der Finanzierung, sodass überall das große Problem da ist: Wie kriegen wir den Betrieb dauerhaft nachhaltig wieder in den Griff?

Zur Aufnahme der Sendung "Der Tag" auf www.hr-inforadio.de