Hamburg
09.07.2025

Europäische Stadt der Bäume 2025

Die Freie und Hansestadt Hamburg hat den "European City of the Trees Award" erhalten. Platz 2 ging nach Leipzig, Platz 3 an die Bundestadt Bonn.
Blick auf die Hamburger Hafenanlagen im Vordergrund Park mit Bäumen

Das Hamburger Baummanagement überzeugte beim ECOT-Award 2025.

Die Freie und Hansestadt Hamburg ist mit dem Preis "Europäische Stadt der Bäume" (European City of the Trees Award, ECOT) ausgezeichnet worden. Die Ehrung wurde im Rahmen der Jahreshauptversammlung des Europäischen Baumpflegerats (European Arboricultural Council, EAC) in Bonn übergeben.

Das EAC würdigt damit das herausragende Engagement Hamburgs und die vielfältigen Maßnahmen im Baummanagement, gerade im Hinblick auf die Anpassungsfähigkeit an sich wandelnde Klimabedingungen. Die Maßnahmen des Hamburger Baummanagements finden inzwischen bundesweit Anerkennung und werden vielerorts angewendet.

Der Wettbewerb um die Auszeichnung in Deutschland wurde im vergangenen Jahr durch die ständige Gartenamtsleiterkonferenz (GALK) ausgerufen. Insgesamt haben sich acht Städte um den Preis beworben. Die Städte Bonn, Hamburg und Leipzig erreichten schließlich die Top 3. Ein eigens dafür eingerichteter Arbeitskreis, bestehend aus Baumexperten aus den Niederlanden, England, der Slowakei, Spanien und Deutschland, sichten und stellen die Präsentationen der Fachwelt vor. An der abschließenden Abstimmung beteiligten sich der Vorstand im EAC sowie die Deutschen Baumpflegeverbände, vertreten durch die Interessengemeinschaft Deutscher Baumpflege (IDB).
 

1. Platz geht nach Hamburg

Letztendlich hat sich die international besetzte Jury entschieden, die Stadt Hamburg als Europäische Stadt der Bäume auszuzeichnen. Die Entscheidung beruht auf den drei Innovations-Säulen, die die Baumpflege auf bundesweiter Ebene in den vergangenen Jahren beeinflusst hat. Der Baumschutz auf Baustellen - Baumpfleger und Baufirmen arbeiten Hand in Hand, das Monitoring von Baumkrankheiten im Klimawandel und das Altbaummanagement. Nach Frankfurt am Main (2014) ist Hamburg damit die zweite "Baumstadt" in Deutschland.

In den sieben Bezirken der Freien und Hansestadt Hamburg nehmen die mehr als 3.200 ha Parks und Grünanlagen mit wertvollen Altbaumbeständen sowie die rund 230.000 Straßenbäume eine besondere Rolle für die Wohlfahrtswirkung und Klimaanpassung im urbanen Raum ein. Über 30.000 Straßenbäume haben ihr achtzigstes Lebensjahr vollendet und zählen somit zu den besonders wertvollen Altbäumen. Die Hälfte davon ist sogar über 100 Jahre alt – ein außergewöhnlicher Wert für eine wachsende Metropole! Hamburg nimmt seit Langem eine Vorreiterrolle im städtischen Baummanagement ein: So stammt beispielsweise die erste deutsche Baumschutzverordnung aus dem Jahr 1948 aus Hamburg.
 

Leipzig und Bonn in den Top 3

In der Stadt Leipzig sind die Weichen für die angestrebte Klimaneutralität bis 2030 gestellt. Das dazugehörige Straßenbaumkonzept Leipzig 2030 erläutert die wichtigsten Handlungsfelder Straßenbäume, neue Baumstandorte und geeignete Baumartenauswahl ausführlich. In dem 2019 vom Stadtrat beschlossenen Konzept verpflichtet sich Leipzig, jedes Jahr 1.000 zusätzliche Straßenbäume zu pflanzen. Zudem sollen Bäume, die für die Verkehrssicherheit oder aus baulichen Gründen gefällt werden müssen, vollständig ersetzt werden. Dazu beschreibt das Konzept die planerischen Grundlagen und Bedingungen, die es braucht, um einen gesunden Straßenbaumbestand zu entwickeln. Leipzig hat bereits seit 1982 mit ihrer Baumschutzsatzung den zentralistischen Baumschutz in der DDR überschrieben und schützt jeden Baum in Siedlungsgebieten ab einem Stammdurchmesser von 10 cm.

Die Stadt Bonn überzeugte durch ein konsequentes Baummanagement nach den aktuellen Regeln der Technik. Die Bundesstadt und Heimat der richtliniengebenden FLL (Forschungsgesellschaft für Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau) pflegt 125.000 Bäume in ihren Grünanalagen, und Parks sowie entlang von Straßen. Gemäß des im Jahr 2023 ins Leben gerufene Stadtbaumkonzept werden Bäume systematisch an neuen Baumstandorten etabliert.
 

Der Europäische Stadtbaumpreis

Der Europäische Stadtbaumpreis wird seit 2007 durch das European Arboricultural Council (EAC) vergeben. Preisträger waren unter anderem schon Valencia, Malmö, Prag, Amsterdam, Tallin, Wien und Antwerpen. In diesem Jahr wurde der Wettbewerb nur in Deutschland ausgerufen.

Quellen und weitere Informationen:
Galk.de
hamburg.de
leipzig.de

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