Blauer Engel
14.06.2019

Deutscher Städtetag übernimmt Jury-Vorsitz beim Umweltzeichen

Leiter des Hagener Umweltamtes, Dr. Ralf-Rainer Braun, als Vertreter des Deutschen Städtetages in Jury berufen.

Auf ihrer Sitzung der Jury Umweltzeichen Blauer Engel wählten die Teilnehmer/innen am 13.6.2019 in Bremen den Leiter des Hagener Umweltamtes, Dr. Ralf-Rainer Braun, zu ihrem Vorsitzenden. Er vertritt dort den Deutschen Städtetag. Zu seiner Stellvertreterin wurde Frau Kathrin Krause vom Bundesverband der Verbraucherzentralen gewählt.

Der Blaue Engel ist seit über 40 Jahren das Umweltzeichen der Bundesregierung. Unabhängig und glaubwürdig setzt er hohe Maßstäbe für umweltfreundliche Produkte und Dienstleistungen. Über 12.000 Produkte und Dienstleistungen von rund 1.500 Unternehmen sind bereits mit dem Blauen Engel ausgezeichnet. Das Umweltsiegel ist für viele Menschen die Orientierung beim nachhaltigen Einkauf zum Schutz von Umwelt und Gesundheit.

Der Blaue Engel gehört dem Bundesumweltministerium, Geschäftsstelle des Gütezeichens ist das Umweltbundesamt, das gemeinsam mit der RAL gGmbH unter anderem die Kriterien Entwicklung vornimmt.

Die Jury ist das über den Engel insgesamt wachende unabhängige Beschlussgremium mit Vertretern aus Umwelt- und Verbraucherverbänden, Gewerkschaften, Industrie, Handel, Handwerk, Wissenschaft, Medien, Kirchen, Jugend, Kommunen und Bundesländern.

Dr. Braun wurde von der Bundes-Umweltministerin, Frau Svenja Schulze, in die Jury berufen und vertritt dort über den Deutschen Städtetag die kommunalen Umweltinteressen. So wurde z. B. gerade einem Startup Unternehmen der Blauen Engel für sein Mehrwegbechersystem verliehen mit dem Ziel, den Verbrauch von Einwegbechern zu verringern und umweltverträgliche Mehrwegbechersysteme zu etablieren.

Einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes zufolge werden pro Jahr im Außer-Haus-Verkauf 2,8 Milliarden Einwegbecher für Heißgetränke genutzt, davon 1,7 Milliarden Pappbecher. Die Folge: Immer mehr dieser weggeworfenen Becher verschmutzen öffentliche Plätze, Straßen und die Natur. Dieses achtlose "Littering" belastet nicht nur die Umwelt, sondern kostet die Kommunen viel Aufwand und Geld.

Der neuen Jury wird es aber auch ein besonderes Anliegen sein, beim Blauen Engel die Nachhaltigkeitsziele der UN sowie die Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung stärker als bisher sichtbar werden zu lassen.

So stehen zur Beschlussfassung über Siegelvergaben neben umweltfreundlichen Produkten auch zunehmend vorbildliche nachhaltige Dienstleistungen auf der Tagesordnung. So hatten die Mitglieder in ihrer Sitzung im Bremer Rathaus nicht nur über Druckerzeugnisse, Recyclingkunststoffe, Omnibusse und Einwegwindeln zu befinden, sondern auch über Sozialkaufhäuser, klimaneutrale Lieferdienste, ressourceneffiziente EDV-Server, "grüne" Film- und Fernsehproduktionen, Mobilitätskarten und umweltschonende Catering-Angebote. 

Da einige Zeichennehmer den bundesdeutschen Umweltengel auch auf internationalen Märkten nutzen, soll zudem die globale Ebene weiter ausgebaut werden. Das kann zum Beispiel mit der Markteinführung des neuen Umweltzeichens für Klimageräte erfolgen.

Die Jury wird sich auch mit der Zielgruppe der jungen "Generation Klimaschutz" auseinander, war doch bislang die Kommunikationsstrategie des Blauen Engels eher auf Erwachsene zwischen 35 und 65 ausgerichtet. Viel und interessante Arbeit also für die neue Berufungsperiode der Jury unter Leitung des Deutschen Städtetages!

Weitere Informationen zur Jury des Blauen Engels