Mannheim
29.11.2023

Deutscher Nachhaltigkeitspreis Architektur für Projekt "U-Halle"

Jury würdigt Umnutzung einer ehemaligen Lagerhalle der US-Streitkräfte in einen Veranstaltungsort für die Bundesgartenschau 2023

Das Siegerprojekt aus der Luft: Für die Bundesgartenschau 2023 wurde die U-Halle umgebaut.

Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Architektur geht in diesem Jahr an das Projekt U-Halle in Mannheim. Damit wird die Umnutzung eines ehemaligen Distributionszentrums in einen vielseitigen Ausstellungs- und Veranstaltungsort für die Bundesgartenschau gewürdigt. Auch über die BUGA 23 hinaus wird das Haus weitergenutzt.

Umnutzung statt Neubauten

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e. V. vergibt Deutschlands wichtigsten Architekturpreis für nachhaltiges Bauen zusammen mit der Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis. Die Jury hob den Mut der Stadt Mannheim als Bauherrin hervor, nichts für die BUGA 23 neu zu bauen: Das Gewinnerprojekt zeige, dass gerade öffentliche Bauherren in der Verantwortung stehen, auch bei kleinem Budget mit gutem Beispiel voranzugehen, um in der Gesellschaft ein positives Zeichen zum Umgang mit unserer gebauten Umwelt, sprich der Baukultur, zu setzen. Über die Bundesgartenschau hinaus werde für die Mannheimer Bevölkerung ein partizipativer und identitätsstiftender Ort geschaffen, der nicht zuletzt die jüngere Geschichte der Stadt als US-Militärbasis widerspiegelt.

U-Halle als gelungenes Beispiel für eine zeitgemäße Umbaukultur

Die U-Halle ist eine schlichte, insgesamt 700 Meter lange ehemalige Lagerhalle der amerikanischen Streitkräfte auf dem Spinelli Militärgelände. Sie wurde umgenutzt, um Flächen für Veranstaltungen, Ausstellungen und Gastronomie zu schaffen. Neben dem Verzicht auf einen temporären Neubau für die BUGA-Ausstellung setzt der Entwurf vom Berliner Architekturbüro Hütten & Paläste spannende Impulse für eine zeitgemäße Nachnutzung. Baumaterialien werden gespart und die Identität des Ortes erhalten.

Auf insgesamt 20.000 Quadratmeter ist ein multifunktionales und nachhaltig veränderbares Gebäude entstanden. Anstelle von Abriss standen im Zuge der Ertüchtigung Erhalt, Wiederverwendung und Ressourcenschonung auf dem Programm. Materialien aus dem Rückbau finden sich heute an anderer Stelle wieder. Beispielsweise wurde Betonbruch zur Geländemodellierung verwendet. Ehemalige Dachpaneele dienen heute als Sichtschutz, Trenn- und Fassadenelemente. Sämtliche Konstruktionen können zudem sortenrein rückgebaut werden.

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