Verlängerung Lockdown
20.01.2021

Städtetag unterstützt Beschlüsse von Bund und Ländern

Ein Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit Äußerungen von Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages

Der Deutsche Städtetag hält die Verlängerung des Lockdowns bis Mitte Februar und die zusätzlichen Maßnahmen in der Corona-Krise für nötig. Städtetagspräsident Burkhard Jung sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Lockerungs- und Öffnungsdiskussionen würden den Menschen zum jetzigen Zeitpunkt falsche Hoffnung geben." Wir brauchen jetzt noch einmal eine große gemeinsame Kraftanstrengung im Kampf gegen die Pandemie, um die Welle der Infektionen zu brechen."

Der Corona-Winter sei härter geworden als viele im Herbst gedacht hätten. "Und er wird jetzt auch länger dauern. Doch wir haben nur dann eine Chance, das Virus zu besiegen, wenn wir die zu hohen Infektionszahlen weiter nach unten drücken und die Gefahr durch die Mutationen ernst genug nehmen."

Deshalb seien die zusätzlichen Maßnahmen nachvollziehbar und nötig. Jung nannte als Beispiele mehr Homeoffice, weniger Kontakte auf der Arbeit und im öffentlichen Nahverkehr und einen besseren Schutz durch wirksamere Masken im Nahverkehr und beim Einkaufen. Darauf hatten sich Bund und Länder am Dienstag verständigt.

Der Leipziger Oberbürgermeister sagte weiter: "Trotzdem hoffen die Menschen natürlich nicht nur auf die Impfungen, sondern auch auf einen Lichtblick für die Zeit nach dem Lockdown. Deshalb begrüßen wir, dass Bund und Länder ein Konzept für eine Öffnungsstrategie erarbeiten wollen."

Flächendeckende Impfungen seien ein wichtiger Schlüssel, um den Menschen eine Perspektive zu eröffnen. "Die kommunalen Impfzentren sind gut vorbereitet und könnten rasch sehr viele Menschen impfen. Wir gehen davon aus, dass täglich im gesamten Bundesgebiet eine Größenordnung von schätzungsweise 250.000 Impfungen möglich wäre. Das Tempo wird derzeit allerdings stark gedrosselt durch die geringen Impfstoffmengen, die wir bekommen." Der Lieferengpass bei Pfizer /Biontech bringe die Planung vor Ort durcheinander und mache Terminvergaben schwierig.

Damit sich in den Bussen und Bahnen und am Arbeitsplatz weniger Menschen befinden, bemühe man sich in den Städten, den Nahverkehr so häufig wie möglich fahren zu lassen, so Jung. "Wir appellieren aber auch an die Arbeitgeber, mehr Arbeit im Homeoffice möglich zu machen oder flexible Arbeitszeiten anzubieten. Es ist ein guter Schritt, dass Unternehmen ihren Beschäftigten Homeoffice jetzt ermöglichen müssen, sofern die Tätigkeiten das zulassen. Da muss mehr geschehen als bisher, um stärker Kontakte zu reduzieren."

Jung sagte, die Städte als Arbeitgeber wollten mit gutem Beispiel vorangehen und den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mehr Homeoffice ermöglichen.

Mit freundlicher Genehmigung der dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, Hamburg, www.dpa.de

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