Kulturfinanzierung
15.12.2022

Kulturfinanzbericht 2022

Das Statistische Bundesamt Destatis hat den Kulturfinanzbericht 2022 veröffentlicht.

Es handelt sich um eine Gemeinschaftsveröffentlichung mit den Statistischen Landesämtern im Einvernehmen mit dem Deutschen Städtetag. Der Bericht (Anlage) kann unter dem folgenden Link abgerufen werden: Kulturfinanzbericht.

Der Kulturfinanzbericht vermittelt einen breiten Überblick über die öffentliche Kulturfinanzierung in Deutschland einschließlich der Ausgaben für Denkmalschutz und -pflege. Im Fokus stehen die Ausgaben des Bundes, der Länder und der Gemeinden für Kultur und kulturnahe Bereiche. Die Ausgaben werden im Zeitverlauf und gegliedert nach Ländern, Körperschaftsgruppen und Kulturbereiche dargestellt. Die Hilfsprogramme von Bund und Ländern im Kontext der Corona-Pandemie werden in einem gesonderten Kapitel behandelt, wobei eine gesonderte Ausweisung der coronabedingten Aufwendungen nicht möglich war.

Das zentrale Berichtsjahr der vorliegenden Veröffentlichung ist das Haushaltsjahr 2020. Der Bericht ist somit ein Jahr aktueller als die vorherigen Veröffentlichungen. Ergänzt wird die Darstellung um die Haushaltsplanungen von Bund und Ländern bis 2022. Im Berichtsjahr sind die Kulturausgaben in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr um 2 Milliarden Euro (16 Prozent) auf 14,5 Milliarden Euro gestiegen. Die öffentlichen Kulturausgaben haben damit einen Anteil von 0,43 Prozent am Bruttoinlandsprodukt.

Die Gemeinden trugen mit 5,7 Milliarden Euro (39 Prozent) wie in den Vorjahren den größten Teil der öffentlichen Kulturausgaben. Die Länder finanzierten den Kulturbereich mit 5,6 Milliarden Euro (39 Prozent) und der Bund mit 3,2 Milliarden Euro (22 Prozent). Dabei stiegen die Ausgaben des Bundes gegenüber 2019 um 53 Prozent und damit deutlich stärker als die Ausgaben der Länder und der Gemeinden. Größter Ausgabenbereich des Bundes war 2020 erstmalig die Sonstige Kulturpflege mit 38 Prozent, da in diesem Bereich die Corona-Hilfsmaßnahmen wie zum Beispiel Hilfen zur Milderung pandemiebedingter Notlagen in Kultureinrichtungen verbucht worden sind. Sowohl bei den Ländern und den Gemeinden wurden 2020 wie im Vorjahr die meisten Ausgaben für Theater und Musik getätigt (36 Prozent bzw. 41 Prozent der Ausgaben).

Über alle Körperschaften hinweg entfiel mit 31 Prozent der größte Anteil der öffentlichen
Kulturausgaben im Jahr 2020 auf den Kulturbereich Theater und Musik, gefolgt vom Bereich Sonstige Kulturpflege (22 Prozent) und Museen, Sammlungen, Ausstellungen (19 Prozent). Das restliche Drittel (28 Prozebt) der Ausgaben verteilte sich auf Bibliotheken, kulturelle Angelegenheiten im Ausland, öffentliche Kunsthochschulen, Denkmalschutz und -pflege, sowie Verwaltung für kulturelle Angelegenheiten.

Weiterführende Informationen können über die Internet-Seite von Destatis abgerufen werden