Nürnberg, Leipzig
23.10.2025

Platz 1 und 2 beim Digital-Award 2025

Mit innovativen Projekten haben sich die beiden Städte in besonderem Maße für die Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung eingesetzt.

Vertreterinnen und Vertreter der Städte Nürnberg, Leipzig und Nettetal nehmen den Digital Award im Oktober 2025 bei der KOMMUNALE in Nürnberg entgegen. Im Hintergrund: Uda Bastians, Beigeordndete des Deutschen Städtetages und Mitglied der Jury des Digital-Award. 

Für besonders innovative Digitalprojekte sind die beiden Mitgliedsstädte des Deutschen Städtetages Nürnberg und Leipzig mit dem Digital-Award 2025 ausgezeichnet worden. In der Kategorie "Städte und Gemeinden über 20.000 Einwohnende" hat die Stadt Nürnberg den ersten Preis für ein ganzheitliches, multifunktionales Datenmanagement-System erhalten, das datenethische Grundsätze berücksichtigt. Die Stadt Leipzig folgt auf Platz 2 mit dem sogenannten KI-Fuchs (LeoGPT): ein selbstbetriebenes, multimodales Wissensmanagement-System. Auf Platz 3 in der Kategorie: die Stadt Nettetal, die ein einges Open-Source basiertes KI-Portal entwickelt hat. 

Die drei Gewinner zeigen nach dem Urteil der Jury des Preises, wie souveräne KI, gelebte Datenkultur und kluges Wissensmanagement eine Verwaltung spürbar voranbringen und wie größere Kommunen Skalierung mit Verantwortung verbinden: Die Kommunen schaffen eigene Infrastrukturen, verankern Governance & Ethik und sichern Wissen - für schnellere Entscheidungen und besseren Service.

Der Digital-Award ist in diesem Jahr bereits zum vierten Mal an Kommunen, Landkreise und Behörden vergeben worden. Mit der Auszeichnung sollen digitale Exzellenz und ihre Protagonisten stärker ins Scheinwerferlicht gerückt werdern. Die Vergabe der Auszeichnung erfolgt im Rahmen der Verwaltungsfachmesse KOMMUNALE in Nürnberg. 

Nürnberg

Dezentrale Datenverantwortung, starke Governance und eine werteorientierte Kultur

Die Stadt überzeugt laut Jury mit einem ganzheitlichen Datenmanagement-System, das verantwortungsvoll gestaltet ist: Die stadtweite Datenplattform vernetzt die Fachbereiche der Verwaltung miteinander. Das System besteht aus drei Säulen: Technik, Organisation und Qualifikation.

1. Technik
Die Stadt pilotiert eine stadtweite Datenplattform als Basis, die auf dem Prinzip des sogenannten Data Mesh beruht. Dieses Konzept überwindet Datensilos, indem es die Verantwortung dort verankert, wo Daten entstehen: in den Fachbereichen. Diese erstellen eigenverantwortlich hochwertige, dokumentierte Datenprodukte, die zentral katalogisiert und stadtweit nutzbar sind.

2. Organisation
Die dezentrale Verantwortung wird durch eine übergreifende Data Governance verbunden. Ein neu geschaffenes Data Governance Board definiert Standards, Rollen und Prozesse zur Sicherung von Qualität und Transparenz – und sorgt dafür, dass ethische Leitlinien eingehalten werden. Grundlage bildet die Datenethik der Stadt Nürnberg, die den gemeinwohlorientierten Umgang mit Daten regelt.

3. Qualifikation:
Ein weiterer Schlüssel: Datenkompetenz. Eine stadtweit verfügbare Schulung soll Mitarbeitende befähigen, verantwortlich mit Daten umzugehen und die neue Kultur aktiv mitzugestalten.

So entsteht ein integriertes System: dezentrale Datenverantwortung, starke Governance und eine werteorientierte Kultur. Nürnberg zeigt, wie Verwaltung digital souverän, effizient und bürgernah handeln kann.

Leipzig

Schnelle Antworten statt langwierige Dokumentensuche

Der "KI-Fuchs" der Stadt Leipzig ist ein KI-gesteuertes Wissensmanagement, das die Fachbereiche der Stadtverwaltung unterstützt und Wissen schneller und vernetzter zugänglich macht. Als Zusatzmodul zu einem internen ChatBot-Prototypen LeoGPT verbindet der KI-Fuchs städtische Wissensquellen intelligent miteinander und reichert das interne Sprachmodell gezielt mit behördenspezifischen Daten an. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können nun direkt mit Dokumenten "chatten“ und erhalten präzise, kontextbezogene Antworten aus dem gesamten Wissenspool der Stadtverwaltung oder dem eigenen Fachbereich.

Das System verknüpft Dokumente, Notizen, Gesetze ­mit Quellennachweisen und hoher Trefferqualität. In ersten Praxistests - etwa im Wohngeld und Stadtarchiv — konnten bis zu 80 Prozent wiederkehrender Anfragen automatisiert beantwortet werden. Das entlastet Teams, sichert Wissen bei Personalwechseln und zeigt transparent, wo Prozesse reif für Digitalisierung sind.

Die Vorteile auf einen Blick:

  • Zeitersparnis – schnelle Antworten statt langwierige Dokumentensuche
  • Wissensvernetzung – intelligente Verknüpfung verschiedener Dokumentenarten 
  • barrierefreier Zugang – intuitive Nutzung für alle
  • Datensouveränität – vollständig selbstbetrieben, ohne externe Abhängigkeiten

Digital-Award für Kommunen

Der Digital-Award für Städte, Gemeinden und Landkreise wird in drei Kategorien vergeben: 

  1. Kategorie: Städte und Gemeinden bis 20.000 Einwohnende
  2. Kategorie: Städte und Gemeinden über 20.000 Einwohnende
  3. Kategorie: Landkreise, Ministerien und sonstige Behörden

Insgesamt wurden in diesem Jahr 70 Projekte für den Digital-Award eingereicht. Sie zeigen, wie engagiert und visionär die öffentliche Verwaltung den digitalen Wandel gestaltet.

Eine namhafte Fachjury hat alle eingereichten Projekte bewertet und besonders erfolgreichen Projekten das Siegel des Digital-Awards verliehen. Der Jury gehörte als Vertreterin des Deutschen Städtetages Uda Bastians, Beigeordnete und Leiterin des Dezernats Recht und Verwaltung, an. 

Über die Platzierung in den drei Kategorien entschied anschließend ein öffentliches Online-Voting, welches im Vorfeld der KOMMUNALE durchgeführt wurde.

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