Hameln
22.07.2025

Kühler Nebel an heißen Sommertagen

Um sogenannte Hitze-Hotspots herunterzukühlen setzt die Rattenfängerstadt auf eine Hochdrucknebelanlage: Es ist die erste Anlage in der Region.

Die erste Hochdrucknebelanlage der Region wurde in Hameln am Pulverturm in Betrieb genommen.

Großflächig versiegelte Flächen und dichte Bebauung sorgen in Städten im Sommer dafür, dass regelmäßig Temperaturen von 40 Grad Celsius und mehr gemessen werden. Vor allem für Kinder, ältere oder Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen besteht die Gefahr von Dehydrierung, Kreislaufproblemen, Hitzekrämpfen, -schlägen oder -kollapsen.

Um öffentliche Räume angenehmer und sicherer zu gestalten, geht die Stadt Hameln nun einen neuen Weg: Am Pulverturm wurde die erste Hochdrucknebelanlage der Region in Betrieb genommen – vergleichbare Anlagen gibt es bislang erst in Großstädten wie Hamburg. Die neue Anlage soll an heißen Sommertagen für Abkühlung sorgen.
Der Bereich rund um den Pulverturm erfüllt alle Voraussetzungen: Vier Fahrspuren führen hier vorbei, viel Asphalt und Stein, viel Feinstaub, wenig Grün.
 

Nebel und Verdunstung als Abkühlungsstrategien

Die neue Nebelanlage ist ein zentraler Baustein des städtischen Klimaanpassungskonzepts. Das aus Wien stammende System entkalkt und entkeimt Wasser und verteilt es anschließend über feine Düsen in die Luft. Der dabei entstehende Nebel sorgt für unmittelbare Abkühlung. Gleichzeitig entsteht durch die Verdunstung auf dem Boden zusätzliche Verdunstungskälte – ähnlich dem natürlichen Kühlungseffekt durch Schwitzen. Auch der Feinstaubanteil in der Luft wird durch den Nebel nachweislich reduziert. Ein Temperatursensor sorgt dafür, dass die Anlage nur ab 25 Grad Celsius aktiviert wird.

Weitere Standorte für Hochdrucknebelanlagen werden in der Stadtverwaltung bereits diskutiert – in Frage kommen Standorte, an denen es durch enge Bebauung nicht oder kaum möglich ist, Bäume zu pflanzen.

Quelle und nähere Informationen: Pressemitteilung Stadt Hameln

Hitzeschutz und Hitzevorsorge in den Städten

Beispiele und Aktionen sowie Hitzeaktionspläne aus den Mitgliedstädten des Deutschen Städtetages

Zu den Best-Practice-Beispielen

Zum Diskussionspapier "Damit Hitze nicht krank macht"