Neue Kontaktstelle
03.08.2020

Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland

Die bei der Kulturstiftung der Länder angesiedelte zentrale Anlaufstelle für alle Fragen zu Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland hat ihre Arbeit am 3. August 2020 aufgenommen.

Die Errichtung der Kontaktstelle geht auf einen Beschluss von Bund, Ländern und kommunalen Spitzenverbänden zurück: Am 13. März 2019 hatten sich die Staatsministerin für Kultur und Medien, die Staatsministerin im Auswärtigen Amt für internationale Kulturpolitik, die Kulturministerinnen und Kulturminister der Länder und die kommunalen Spitzenverbände auf "Erste Eckpunkte zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten" verständigt.

Die Kontaktstelle richtet sich besonders an Personen und Institutionen aus den Herkunftsstaaten und Herkunftsgesellschaften des Sammelgutes. Sie soll den Zugang zu Informationen über Sammelgut in Deutschland eröffnen. Zudem soll sie Beratung auch für Einrichtungen in Deutschland anbieten und die relevanten Akteure miteinander vernetzen.

Bund, Ländern und Kommunen kommt gemeinsam die Verantwortung zur Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte zu. Mit der Errichtung der Kontaktstelle erfolgt ein erster wichtiger Schritt zu mehr Transparenz und Information in diesem Handlungsfeld. Grundlage für die Zusammenarbeit ist eine gemeinsame Rahmenerklärung der Verbundpartner, die Ziele und Gegenstand der Zusammenarbeit sowie die Zuständigkeiten und Aufgaben der Beteiligten beschreibt. Die Kontaktstelle ist zunächst als Pilotprojekt angelegt. Sie ist mit drei Personalstellen und ausgestattet und wird durch Bund und Länder finanziert.

Die überwiegende Zahl der mit dem Thema befassten Einrichtungen  Museen, Archive, Bibliotheken  befindet sich in kommunaler Trägerschaft. Von daher besteht auch eine erhebliche kommunale Verantwortung für den Umgang mit dem kolonialen Erbe. Viele Einrichtungen haben ihr Sammlungsgut noch nicht unter dem Gesichtspunkt des kolonialen Erbes systematisch aufgearbeitet. Kommunen und Einrichtungen benötigen daher erhebliche Unterstützung, um dieser großen Herausforderung gerecht zu werden. Die Kontaktstelle soll daher auch kommunale Einrichtungen mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland und deren Träger beraten.

Die Kulturstiftung der Länder ist administrativer und organisatorischer Träger der Kontaktstelle. Verbundpartner sind das von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien finanzierte Deutsche Zentrum Kulturgutverluste, die vom Auswärtigen Amt finanzierte Agentur für Internationale Museumskooperation (bis zu deren Errichtung zunächst das Auswärtige Amt) sowie die kommunalen Spitzenverbände.

Zur Webseite der Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten

Zur Pressemitteilung zur Eröffnung der Kontaktstelle für Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in Deutschland auf der Website der Kulturstiftung der Länder