Positionspapier
10.12.2015

Kommunales Bauwesen

Voraussetzungen für ein kostengerechtes, termintreues und effizientes Bauen in den Städten

Das kommunale Bauwesen unterliegt infolge abnehmenden Investitionsvolumens und administrativer Umstrukturierungen vielfach personellen Engpässen und finanziellen Restriktionen. Es gilt, die knapper werdenden Investitionsmittel im kommunalen Bauwesen angesichts zusehends komplexer werdender Verfahren und Prozesse und einer auch in der Außenwirkung wahrnehmbaren Erosion des ingenieur- und bautechnisch geschulten Personals in den Städten gleichermaßen effizient wie effektiv einzusetzen.

Dem stehen vielerlei Erschwernisse und Probleme entgegen, die kritischen Beobachtern und Akteuren des Bauwesens in Deutschland auf allen staatlichen Ebenen und im privaten Sektor verschiedentlich dazu Anlass geben, eine in manchen Aspekten durchaus begründete Polemik zum "BauUnwesen" zu publizieren.

Diese Erschwernisse und Probleme können fremdbestimmt sein, ihre Ursachen können aber auch in politischen und fiskalischen Vorgaben liegen. Hierzu zählen unzureichende Auftragsklärungen, nicht vollständige Vor-, Entwurfs- und Ausführungsplanungen, überzogene Nutzererwartungen, überoptimierte Gebäudetechnik, nur auf Kostenoptimierung gerichtete Vergabeverfahren, unzureichende Rollen- und Aufgabenklärungen, unzureichende Personalressourcen, fehlende Risikoabschätzung und vielerlei Unvorhergesehenes, ob selbst- oder fremdverschuldet.

Über die Komplexität der möglichen Fehlerquellen im Bauwesen hinaus bestätigen die das kommunale Bauwesen organisierenden Leitungs- und Verwaltungskräfte, dass das eigentliche Bauwesen deutlich rechtslastig geworden ist und alle Verfahrensschritte mit Außenwirkung rechtlich begleitet werden müssen.

Die starke "Verrechtlichung des Bauwesens" hat zur Folge, dass das öffentliche Bauen häufig zu einem "Prozess der Verantwortungsabwehr, des Nachtragsmanagements und der Mängelrügen" mutiert. Dies soll nicht den Blick auf das vielfach gelungene Bauwesen in den Städten und ihre stadtbild- und planungs - wie baukulturell prägenden Errungenschaften verstellen.

Dennoch ist es geboten, auch von Seiten des Deutschen Städtetages Eckpunkte für eine nachhaltige Stabilisierung und Sicherung des kommunalen Bauwesens in die Diskussion einzubringen, damit die dringend benötigten Investitionen und Erhaltungsmaßnahmen in die verkehrliche und hochbauliche Infrastruktur von Kommunen, aller Komplexität zum Trotz, sicher und zuverlässig vonstatten gehen können – kostengerecht, termintreu und effizient.

Renovierungsarbeiten an einem Wohnblock

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