Angebot zur vertraulichen Spurensicherung erhält Preis

Das Münchner Projekt "Akutversorgung und vertrauliche Spurensicherung nach Vergewaltigung" hat einen Sonderpreis des MSD Gesundheitspreises 2025 gewonnen – einen der bedeutendsten Preise für innovative Gesundheitsprojekte in Deutschland. Das Projekt sieht vor, dass Betroffene in ausgewählten Kliniken medizinisch versorgt werden und vertraulich Spuren sichern lassen können, auch ohne sofortige Anzeige bei der Polizei.
Damit hat das Gesundheitsreferat der Landeshauptstadt München gemeinsam mit dem Frauennotruf München, der Rechtsmedizin der Ludwig-Maximilians-Universität München und sieben Münchner Kliniken laut Jury die Versorgung von Betroffenen von sexueller Gewalt entscheidend verbessert. Die Zusammenarbeit verschiedener Partner in der Gesundheitslandschaft wurde von der Jury besonders hervorgehoben. Gelobt wurde ebenso die kreative Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt – vom Kinospot bis zur mehrsprachigen Information.
Zweckgebundenes Preisgeld von 10.000 Euro
Ziel der Projektpartner ist es auch, das Thema sexuelle Gewalt in die Öffentlichkeit bringen und auch dadurch die Betroffenen ermutigen, Hilfe und Unterstützung bei Beratungsstellen in Anspruch zu nehmen. Gestartet ist das Angebot im Jahr 2022. Unter anderem wurden ein Leitfaden für medizinisches Personal entwickelt, ein Dokumentationsbogen sowie ein standardisiertes Kit für die Spurensicherung. Zudem wurden mehr als 100 medizinische Fachkräfte in medizinischen, rechtlichen und psychosozialen Aspekten geschult.
Der Sonderpreis ist mit 10.000 Euro dotiert. Mit dem zweckgebundenen Preisgeld planen die Projektpartner, die vertrauliche Spurensicherung auf männliche, trans- und nonbinäre Betroffene auszuweiten. Außerdem will die Landeshauptstadt gemeinsam mit dem Frauennotruf München ein proaktives Beratungsangebot für weibliche Betroffene aufbauen, das insbesondere Barrieren zu psychosozialen Unterstützungsangeboten abbauen soll.
Der MSD Gesundheitspreis 2025 wurde insgesamt an drei Projekte verliehen, außerdem gab es vier Sonderpreise sowie einen Publikumspreis. Die Auszeichnungen würdigen das Engagement zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Patientinnen und Patienten. Der Sonderpreis für das Münchner Projekt wurde von der Jury eigens dafür geschaffen.
(Quellen: LinkedIn-Beitrag, Rathaus Umschau)