Region Hannover, Karlsruhe, Nürnberg, Frankfurt am Main
04.12.2023

Projekte überzeugen beim Deutschen Mobilitätspreis

Auszeichnung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr für Projekte aus Städtetags-Mitgliedsstädten
Bildkombination: Minibus des "sprinti"-Angebots in der Region Hannover, Screenshot der App MobileCityGame, Straßenverkehrszene mit Straßenbahn, Handy mit App DB Rad+

Beim Deutschen Mobilitätspreis des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr werden jährlich innovative Projekte der Verkehrsplanung und Verkehrssteuerung ausgzeichnet. In diesem Jahr wurden Preise in vier Kategorien und ein Publikumspreis vergeben. Eine elfköpfige Jury ermittelte die Sieger, der Publikumspreisträger wurde in öffentlicher Abstimmung während der Preisverleihung bestimmt.

Aus und unter Beteiligung von Mitgliedsstädten des Deutschen Städtetages wurden vier Projekte prämiert.

  • Kategorie "Good Practice": "sprinti" in der Region Hannover

Das On-Demand-Angebot "sprinti" in der Region Hannover deckt die vom Linienverkehr nicht bedienten Gebiete in der Region mit einem nach Bedarf buchbaren Minibusservice ab. Das Angebot läuft ganztägig von frühmorgens bis spätabends. Die Region Hannover ist außerordentliches Mitglied im Deutschen Städtetag.

"sprinti" ermöglich eine flexible und bedarfsgerechte Mobilität im ländlichen Raum, gebucht werden die Fahrten direkt in der "sprinti"-App. Ihr Algorithmus prüft, ob es vergleichbar gute Linienverbindungen gibt – wenn nicht, wird der optimale Fahrtweg errechnet, um mehrere Personen in kürzester Zeit zu ihrem jeweiligen Fahrtziel zu befördern. Die Nutzerinnen und Nutzer müssen maximal 20 Minuten warten und höchstens 150 Meter zur virtuellen Haltestelle gehen. Für eine Fahrt genügt eine ÖPNV-Fahrkarte – ohne Aufpreis. Die Fahrzeuge sind barrierefrei. Nach Anmeldung ist die Mitnahme von Rollatoren, Fahrrädern oder Kinderwagen möglich, auch Kindersitze sind verfügbar.

  • Kategorie "Digital Transformation & Data Driven Mobility": MobileCityGame, Karlsruhe

Das MobileCityGame bietet Stadtplanerinnen und Stadplanern, Nichtregierungsorganisationen, der Wissenschaft und der breiten Öffentlichkeit ein intuitives Werkzeug zur Entwicklung und Bewertung von Szenarien für die Mobilitätsplanung in Städten. Die Anwendung basiert auf wissenschaftlichen Simulations- und Analysemodellen, Expertenwissen und Daten der Stadt Karlsruhe. Sie ist die weltweit einzige App, bei der ein vollständiges Verkehrsmodell lokal auf digitalen Endgeräten läuft.

Das MobileCityGame macht die Kernfunktionen komplexer Verkehrsmodelle zugänglich – intuitiv, als Game. Am Beispiel Karlsruhe werden Effekte und Abhängigkeiten verschiedener Eingriffe in den Stadtverkehr auf das Klima, die Lebensqualität und die Finanzen dynamisch bis 2050 erfahrbar. Die sachlichen Zukunftsbilder sollen Debatten anschaulicher und fundierter gestalten, Beteiligung erleichtern und zudem die Lehre an Universitäten und Hochschulen unterstützen.

  • Kategorie "New Mobility": "uRyde", Nürnberg

Der Arbeitsplatz ist für viele Menschen ein zentraler Mobilitätspunkt. Die Moibilitätsplattform "uRyde" schafft Synergien bei der städtischen Mobiliät: arbeitgeberübergreifendes Ridesharing, ÖPNV-Verbindungen, Werks- und Shuttlebusse, ein Lade- und Parking-Management sowie ein Mobilitätsbudget werden in einer einzigen Mobilitäts-App kombiniert.

"uRyde" startete im Mai 2022 in der Metropolregion Nürnberg. Inzwischen sind mehr als 40 Unternehmen, aber auch Universitäten und Städte Teil der neuen nachhaltigen betrieblichen Mobilität. Mehr als 180.000 Menschen aus der Metropolregion haben Zugang zur App und sparen CO2 ein. Nun soll das Konzept in weiteren Regionen ausgerollt werden.

  • Publikumspreis: DB Rad+, Frankfurt am Main

Dank "DB Rad+" lohnt sich Radfahren heutzutage doppelt und dreifach. Mit der App lassen sich Fahrradwege tracken und die gefahrenen Kilometer als Währung bei lokalen Unternehmen und der DB einsetzen. Die App sammelt außerdem alle gefahrenen Kilometer auf einem Gemeinschaftskonto. Nutzende können ihre Radfahrdaten zudem an die Kommune spenden. Die Kommunen können mit einem eigens entwickelten Analysetool die Hotspots des Radverkehrs erkennen und weitere Insights für ihre Verkehrsplanung erhalten.

Beim Erreichen bestimmter Meilensteine gibt es Prämien. So eröffnete die DB zum Beispiel in Hamburg eine Fahrradreparaturstation oder lud in Wiesbaden zu einem Fahrradwaschtag ein. Niemand radelt also nur für sich – jeder Kilometer zählt auch für die Gemeinschaft.

Eine weitere Auszeichnung des Deutschen Mobilitätspreis ging an den Rollstuhl-Simolator "SIMO" aus Colmberg (Bayern), mit dem Nutzerinnen und Nutzer ihren zukünftigen Rollstuhl vorab erleben und in einer virtuellen Umgebung ausprobieren können.

Mehr Informationen zu den Preisträgerinnen und Preisträgern gibt es auf mobilitaetspreis.de