Amberg, Bielefeld, Darmstadt, Münster
21.11.2022

Ausgezeichnet als "Klimaaktive Kommunen 2022"

Städte, Kreise und Gemeinden überzeugen mit ihren Projekten für Klimaschutz und Klimaanpassung
Logo des Wettbewerbs Klimaaktive Kommunen 2022

Die Gewinner im bundesweiten Wettbewerb "Klimaaktive Kommune 2022" stehen fest: Aus dem Kreis der Mitgliedsstädte des Deutschen Städtetages erhielten Bielefeld und Darmstadt Auszeichnungen in der Kategorie "Klimagerechte Mobliltät", die Städte Amberg und Münster wurden in der Kategorie "Klimafreundliche Verwaltung" geehrt.

Das Deutsche Institut für Urbanistik hat auf seiner Kommunalen Klimakonferenz die Gewinner im Wettbewerb "Klimaaktive Kommune" bekannt gegeben und ausgezeichnet. Aus 107 Bewerbungen hat eine Jury die zehn gleichrangigen Gewinner ausgewählt. Sie erhalten für ihre Klimaprojekte ein Preisgeld in Höhe von je 25.000 Euro, das in weitere Klimaaktivitäten fließt.

Die Projekte aus den Mitgliedsstädten des Deutschen Städtetages im Einzelnen:

Bielefeld - "3 Monate ohne Auto"

  • Gewinnerteam Stadt Bielefeld mit Gratulanten

Bielefeld will seine Bürgerinnen und Bürger motiveren, durch ein verändertes Mobilitätsverhalten klimaschädliche CO2-Emissionen zu reduzieren. Der Bielefelder Klimabeirat setzte dafür das Projekt "3 Monate ohne Auto" auf. Die Teilnehmenden konnten das Leben in der Stadt ohne eigenes Auto erproben: Sie waren mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Carsharing, zu Fuß und per Rad unterwegs. Regelmäßige Treffen zum Erfahrungsaustausch und Beratungen, etwa durch die städtischen Verkehrsbetriebe, unterstützten und motivierten die Projektgruppe. Das Interesse der Bielefelderinnen und Bielefelder war so groß, dass die 50 Plätze im Projekt verlost werden musste. Die Universität Bielefeld begleitete das Verfahren wissenschaftlich. Das Projekt geht über das bloße Informieren und Appellieren hinaus - es hat Multikplikatoren klimafreundlicher Mobilität in Bielefeld hervorgebracht.
mehr lesen

Darmstadt - "Lincoln-Siedlung – Mobilität, die alle bewegt"

  • Gewinnerteam Wissenschaftsstadt Darmstadt mit Gratulanten

Im neuen Stadtquartier "Lincoln-Siedlung" wird der private Kfz-Verkehr bewusst gedrosselt. Der Parkraum ist begrenzt und mit Gebühren belegt. Die Stadt will den Menschen den Verzicht aufs eigene Auto leicht machen: Die Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels können ein Elektroshuttle zu günstigen Konditionen mieten, eine hohe Anzahl an Fahrradstellplätzen nutzen, mit dem eng angebundenen ÖPNV durch die Stadt fahren, auf den E-Car-Pool zurückgreifen und Lastenräder ausleihen. Um die Akzeptanz für das autoreduzierte Viertel zu ebnen, hat die Stadt in der Planungs- und Umsetzungsphase Bürgerbeteiligungsformate wie Aktionstage, Arbeitskreise und einen Mobilitätsrat umgesetzt.
mehr lesen

Amberg - Stadtverwaltung als Vorbild für Klimaschutz

  • Gewinnerteam Stadt Amberg mit Gratulanten

Amberg will beim Klimaschutz als gutes Beispiel vorangehen.  Seit 2006 baut die Stadt ein Fernwärmenetzt auf und schließt seine Liegenschaft daran an. Mittlerweile kommen rund 70 % der Wärme aus Biomasse befeuerten Kraft-Wärme-Koppungslanlagen. Auf fast allen Dächern kommunaler Liengschaften hat die Stadt Photovoltaikanlagen aufgestellt. Die städtische Fahrzeugflotte wird bereits seit 2013 auf Elektrofahrtzeuge umgestellt. Die Verwaltung ermöglicht ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Leasen von Diensträdern und fördert Fahrgemeinschaften. Außerdem digitalisiert die Stadt viele Verwaltungsabläufe und betreibt nachhaltigen Einkauf. Um den Stadtwald als wichtigen CO2-Speicher für die Zukunft zu sichern, wurde der Forst in einen klimaresilienten Mischwald umgewandelt.
mehr lesen

Münster - "Klimaneutrale Stadtverwaltung 2030"

  • Gewinnerteam Stadt Münster mit Gratulanten

In einer Studie hat die Stadt Münster den Ist-Zustand ihrer CO2-Emissionen erfasst. Auf dieser Grundlage entwickelte die Stadt ein Handlungsprogramm mit etwa 50 Maßnahmen und Projekten. Energiesparen und Energieeffizienz stehen dabei im Mittelpunkt, um das Ziel, bis zum Jahr 2030 eine klimaneutrale Stadtverwaltung zu erreichen. Kommunale Liegenschaften werden zu diesem Zweck verstärkt energetisch saniert. Im Bereich Mobilität forciert die Stadt den Verzicht auf fossile Kraftstoffe, etwa beim Grünflächenamt. Dort werden Fahrzeuge und Arbeitsgeräte zunehmend mit Ökostrom betrieben. Auch im Bereich der Ver- und Entsorgung werden energetische Optimierungen vorgenommen. Bei allen Maßnahmen hat die Stadt durch ihre Studie eine klares Handlungsprogramm, das konsequent umgesetzt wird.
mehr lesen

Weitere Gewinner sind:

  • Stadt Mindelheim - Energetische Sanierung des Maria-Theresia-Freibads
  • Kreis Viersen - Zentrales Kreisarchiv - Historie und Moderne nachhaltig kombiniert
  • Landkreis Lörrach - Interkommunale Wärmeplanung
  • Kreis Pinneberg - Neue E-Flotte - smart und digital
  • Gemeinde Nohfelden - Kommunalverwaltung auf Klimakurs
  • Sonderpreis: Bodenseekreis - Moornaturierung als wichtiger Baustein des Klimaschutzes

Den jährlichen, bundesweiten Wettbewerb lobt das Deutsche Institut für Urbanistik mit Förderung der Nationalen Klimaschutzinitiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz aus. Kooperatoinspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund.

(Quelle: www.klimaschutz.de)

Zu den Video-Projektportraits auf www.youtube.com