Elektrokleinstfahrzeuge
05.08.2019

Klare Spielregeln für E-Tretroller nötig

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegnüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND)

Der Deutsche Städtetag hält "klarere Spielregeln" für nötig, damit die Nutzung von E-Tretrollern in den Städten besser funktioniert. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND): "Die ersten Wochen mit den Elektro-Tretrollern zeigen: Auch wir haben die Anfangsschwierigkeiten unterschätzt, es läuft noch nicht alles rund. Es gibt viele Menschen, die die Fahrzeuge gerne nutzen, aber viele betrachten sie eher als Spielzeug denn als Verkehrsmittel. Wir brauchen klarere Spielregeln, die verbindlich sein müssen. Die Anbieter müssen ihre Kundschaft besser über die regelkonforme Nutzung aufklären. Und sie müssen sicherstellen, dass die Fahrzeuge nicht überall herumstehen und dabei zum Teil andere beeinträchtigen oder behindern."

Dedy sagte weiter: "Der Verkehr der Zukunft wird vielfältiger sein als heute und muss nachhaltiger werden. Als ein Element können dabei auch E-Tretroller fungieren, für Kurzstrecken etwa beim Weg vom Bahnhof zur Arbeitsstelle oder für den Einkauf um die Ecke. Die Verkehrssicherheit allerdings ist das A und O. Dabei ist Rücksicht auf andere zentral. Und offensichtlich brauchen wir auch mehr Kontrollen durch die Polizei, um klarzumachen: Verstöße gegen Verkehrsregeln, also etwa Fahren auf dem Gehweg oder gar alkoholisiertes Fahren, darf es mit diesen Rollern genauso wenig geben wie mit Fahrrädern.
Wir haben in den Städten eine intensive Kommunikation mit den Anbietern begonnen. Die Städte informieren die Anbieter zum Beispiel über geeignete Abstellorte und geben Flächen vor, an denen keine E-Tretroller stehen dürfen. Solche Regeln muss es geben und sie müssen eingehalten werden. Die Anbieter müssen – auch über ein Beschwerdemanagement – dafür sorgen, dass abgestellte Elektro-Tretroller, die andere behindern oder gefährden, schnell aus dem Bereich entfernt werden.

Die E-Tretroller machen vor allem dann Freude, wenn sie sich in den Verkehr in den Städten so integrieren, dass alle Beteiligten damit zurecht kommen. Das geht nur, wenn andere Verkehrsteilnehmer, wie zum Beispiel Fußgänger und Menschen mit Behinderung sich nicht beeinträchtigt oder gefährdet fühlen."