"Angebote werden in den kommenden Jahren noch deutlich ausgebaut"
-
Thomas Berberich
"Hitzeschutz ist ein Thema in den Städten und wird es bleiben. Hitzerekorde kommen in immer schnellerem Takt. Die Städte sind beim Hitzeschutz längst aktiv. Wir geben den Bürgerinnen und Bürgern Hitzeschutztipps und veröffentlichen online Hitzekarten. Es gibt Apps, die Hitzeinseln anzeigen und Menschen rechtzeitig vor zu hohen Temperaturen warnen können. Diese Informationen sind wichtig, damit die Menschen selbst vorsorgen können.
Die Städte setzen zusätzlich viele Maßnahmen um, die die Stadt bei hohen Temperaturen kühler machen und Schattenplätze schaffen. Wir sorgen für mehr Grün und mehr Wasser in der Stadt, für Frischluftschneisen und für begrünte Fassaden und Dächer.
Zur Abkühlung und als Schattenspender errichten die Städte öffentliche Trinkbrunnen, pflanzen Bäume und setzen Sonnensegel. Manche Städte richten auch bereits Sprühnebel-Anlagen ein für die Abkühlung im Sommer. All diese Angebote werden in den kommenden Jahren mit Sicherheit noch deutlich ausgebaut werden. Allein für Trinkbrunnen haben die Kommunen in den vergangenen Jahren mindestens 30 Millionen Euro ausgegeben. Und das ist nur ein winziger Teil der Hitzeschutzmaßnahmen. Unterm Strich reden wir in den kommenden Jahren und Jahrzehnten von Milliardenbeträgen für Klimaanpassung und Hitzeschutz.
Viele Städte haben bereits Hitzeaktionspläne. Ein kommunaler Hitzeaktionsplan bleibt aber ein Papiertiger, wenn wir die geplanten Maßnahmen nicht umsetzen können, weil den Städten das Geld fehlt.
Im vergangenen Jahr verzeichneten die Kommunen ein Haushaltsdefizit bundesweit von fast 25 Milliarden Euro. Allein werden die Städte die Daueraufgabe Hitzeschutz finanziell nicht stemmen können. Wir brauchen eine bessere Finanzausstattung durch Bund und Länder. Der Koalitionsvertrag macht uns da Hoffnung. Die Klimaanpassungsstrategie soll umgesetzt und die Finanzierung auf solide Beine gestellt werden. Für uns wäre am besten: keine komplizierten Förderprogramme, sondern feste Budgets von Bund und Ländern für die Städte, mit denen wir dann passende Klimaanpassungsmaßnahmen vor Ort umsetzen können – auch für den Hitzeschutz."
Hitzeschutz und Hitzevorsorge in den Städten
-
Karl Heinz Spremberg - adobe.stock.com
Beispiele und Aktionen sowie Hitzeaktionspläne aus den Mitgliedstädten des Deutschen Städtetages