Hitzeschutz
02.07.2025

"Die Gemeinschaftsaufgabe Klimaanpassung muss kommen"

Christine Wilcken, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Städtetages, im Interview mit dem Deutschlandfunk (DLF)
  • Porträtbild von Christine Wilcken

Im Interview mit dem DLF sprach Christine Wilcken, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin des Deutschen Städtetages, über Maßnahmen gegen Extremwetterereignisse wie Hitze und den dringend notwendigen klimagerechten Umbau der Städte.

Die Städte ergriffen seit Jahren im Kleinen wie im Großen Maßnahmen zur Prävention von Hitze, Dürre und Starkregen. Diese reichten von der Aufstellung von Trinkbrunnen, die Einrichtung von kühlen Orten über Klimaanpassungskonzepte bis hin zum kompletten Stadtumbau hin zu mehr Grün, nach dem Schwammstadtprinzip, und zu weniger Beton.

Die Umsetzung der Maßnahmen seien allerdings aufwändig: "Es ist ja nicht so, dass wir die Stadt am Reißbrett neu planen können, sondern wir haben eine gebaute Stadt. Und das ist meistens das Bild der autogerechten Stadt von vor 50 Jahren", erklärte Wilcken. Dieses Bild passe nicht mehr zu den heutigen Herausforderungen. Heute sei das Leitbild das einer grünen und sozial gerechten Stadt. Der Stadtumbau gehe nicht von heute auf morgen. Konflikte in der Stadt müssten zum Beispiel ausgehandelt, das neue Leitbild kommuniziert werden.

Zudem seien große investive Maßnahmen nötig. Klimaanpassung sei eine Gemeinschaftsaufgabe von Bund, Ländern und Kommunen. Dazu sollten Bund und Länder ein entsprechendes Budget zur Verfügung stellen und die konkreten Maßnahmen den Kommunen überlassen. Wilcken beklagte, dass es derzeit komplizierte und kleinteilige Fördertöpfe für Klimaanpassung gebe. "Die Gemeinschaftsaufgabe für Klimaaanpassung muss kommen", sagte Wilcken und führte aus: "Wir brauchen dort einen Topf, gespeist aus Mitteln von Bund und Ländern, der verlässlich ist, der planbar ist, der für uns einfach ist, idealerweise über ein Budget." Das sei eine große wichtige Säule der Klimaanpassung.

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Hitzeschutz und Hitzevorsorge in den Städten

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