23
Sep
2024
Deutscher Städtetag | AKG | consus.health | EKK | HC&S

Chancen kommunaler Krankenhäuser – Zukunftsperspektiven in Zeiten der Krise

Wie können kommunale Krankenhäuser ihre wirtschaftliche Situation verbessern?
23
Sep
2024

Zeit

13:00 - 18:00

Ort

Paul-Löbe-Haus
Konrad-Adenauer-Straße 1
10557 Berlin

Ansprechpartner/in

Anja Patzki
  • Krankenhausflur mit Klinikpersonal in Bewegungsunschärfe

Die kommunalen Krankenhäuser stehen seit Jahren vor großen Herausforderungen. Nach der Corona-Pandemie folgte der Angriffskrieg in der Ukraine mit drastischen finanziellen Folgen aufgrund der Inflation für die Krankenhäuser. Der Fachkräftemangel nimmt stetig zu und offene Stellen können erst nach Monaten oder gar nicht besetzt werden.

Die kommunalen Krankenhäuser haben mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen und erhalten hohe Zuschüsse von den Kommunen.
 

Inhalt der Veranstaltung

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stehen Fragen nach Chancen und Möglichkeiten für die kommunalen Krankenhäuser, die wirtschaftliche Situation zu verbessern. Mit dem Aufbau von Netzwerkstrukturen und Kooperationen, Zusammenführung von Services oder auch Einführung digitaler Lösungen, um Prozesse zu verbessern.  

Der Bundesminister für Gesundheit, Prof. Dr. Karl Lauterbach, MdB, wird an der Veranstaltung teilnehmen. Der Deutsche Städtetag organisiert die Veranstaltung gemeinsam mit der Allianz Kommunaler Großkrankenhäuser (AKG), der Dienstleistungs- und Einkaufsgemeinschaft Kommunaler Krankenhäuser (EKK plus), dem Management- und Beratungsunternehmen consus.health sowie der HC&S AG.
 

Mehr Informationen zu den Veranstaltern

Städte prägen den Alltag – bei uns tauschen sie sich aus

Im Deutschen Städtetag haben sich rund 3.200 Städte und Gemeinden mit rund 53 Millionen Einwohnern zusammengeschlossen. Das sind Städte von Aachen bis Zwickau, darunter alle Landeshauptstädte, die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen – und natürlich auch viele kleinere Städte. Der Deutsche Städtetag ist die Stimme der Städte.

Zu einer starken Infrastruktur für Gesundheit in den Städten gehören die kommunalen Krankenhäuser. Um sie zu stärken, muss der Bund ihre Finanzierung auf eine feste Basis stellen. Nur so kann es gelingen, die strukturelle Unterfinanzierung, den Investitionsstau und den immensen Fachkräftemangel in den Krankenhäusern abzubauen.

Regionale Versorgung neu denken

Das Zielbild der Reformpolitik unter dem amtierenden Gesundheitsminister trägt eine eindeutige Handschrift: Regional abgestimmte Versorgung auf Basis ineinandergreifender Prozesse über einzelne Institutionen hinweg.

Die Versorgungslevel erleichtern die Rollenverteilung in der Zusammenarbeit vor Ort. Die Vorhaltefinanzierung trägt dazu bei, auch neuen Versorgungsrollen eine tragfähige wirtschaftliche Grundlage zu geben und die Zusammenarbeit mit anderen Leistungserbringern zu erleichtern, weil der Wettbewerb um den einzelnen Patienten abgemildert wird. Die vorgesehene Koordinierungsfunktion hat das Potential die PatientInnensteuerung in den Regionen neu zu denken. Gleichzeitig sorgen Telemedizin und datenbasierte Lösungen für neue Versorgungsmöglichkeiten durch zeitlich sowie örtlich unabhängige Verfügbarkeit von medizinischer Expertise.

Um diese Chancen zu nutzen, sollten Krankenhäuser und Leistungserbringer einer Region über alle Trägergruppen hinweg in einen mutigen und kreativen Dialog über gemeinsam getragene und lokal angepasste Netzwerkstrukturen eintreten.

Wirtschaftliche Vorteile durch gemeinsames Handeln

Nicht erst mit der Corona-Pandemie hat sich der klinische Einkauf vom reinen Bestellabwickler zum strategischen Materialbeschaffer und Prozessgestalter entwickelt.

Neben der strukturellen Transformation der Kliniklandschaft sehen sich die Krankenhäuser in Deutschland in Zeiten geopolitischer Krisen mit stockenden oder kollabierenden Lieferketten, und teilweise explodierenden Kosten ausgesetzt. Die strukturellen, regulatorischen und gesetzlichen Anforderungen, die damit auf Kliniken auch künftig zukommen werden, sind für ein einzelnes Krankenhaus allein weder personell noch finanziell zu stemmen.

Das Konzept der Einkaufsgemeinschaft ist heute so aktuell und bedeutsam wie zur Zeit der Gründung der EKK vor gut 25 Jahren auf Initiative des Städtetages. Mit Blick auf den wachsenden Fachkräftemangel und neue Technologien erweitert sich das Tätigkeitsfeld der EKK plus als Dienstleister der kommunalen Krankenhäuser. Dabei machen wir die vorhandene Expertise unserer Mitglieder für die kommunale Gemeinschaft nutzbar und stärken die regionale Zusammenarbeit zwischen unseren Mitgliedern.

Wirtschaftliche Potentiale heben und dem Fachkräftemangel begegnen

Kaum ein Krankenhaus in Deutschland kann seine offenen Stellen vollständig besetzen. Dies gilt sowohl für den therapeutischen Bereich (Ärzte, Pflegekräfte, Medizinisch-technischer Dienst, etc.) als auch für die Administration. Ziel muss es also sein, die „weißen Berufe“ von vermeidbarem Zeitverlust aufgrund schlechter Prozesse zu befreien. Dies kann durch die Einführung zeitgemäßer digitaler Lösungen gelingen, die eine echte Entlastung darstellen und die Attraktivität des Arbeitsplatzes steigern. Es muss aber auch verstanden werden, dass in zahlreichen administrativen Bereichen nicht nur kein Fachpersonal mehr gefunden wird, sondern die Vorhaltung gar nicht wirklich notwendig ist. Nicht jeder Klinikstandort benötigt ein eigenes Controlling, einen eigenen Einkaufsleiter, Medizincontroller, Finanzleiter, Budgetverhandler und ähnliches, wenn eine kluge, über den Standort hinaus gehende, Lösung möglich ist. Die privaten Träger leben dies bereits seit vielen Jahren vor, bündeln ihre Leistungen und setzen regional oder zentral ausschließlich Voll-Profis für die jeweiligen Bereiche ein.

Liquiditäts- und Kostenmanagement sind das Gebot der Stunde. Das liegt vielen der etablieren Geschäftsführern nicht. Bürgermeister sind in der aktuellen Krise daher gut beraten, auf externe Managementprofis zu setzen. Die Erfahrungen zeigen, dass durch die trägerübergreifende Zusammenlegung von Services -ob kurzfristiges Interimsmanagement oder langfristige Managementpartnerschaft- nicht nur Kosten gesenkt werden können, sondern die Qualität erheblich steigen kann. Noch vor wenigen Jahren erforderte eine derartige Erwägung eine Portion politischen Mutes. Heute ist sie aufgrund des Personalmangels häufig die letzte -gleichwohl eine sehr kluge- Wahl. Standort und Trägerschaft können so schließlich gesichert werden.

Zielgruppe

Die Veranstaltung richtet sich an kommunale Entscheidungsträger im Bereich Gesundheit und Finanzen wie etwa

  • (Ober)Bürgermeisterinnen und (Ober)Bürgermeister,
  • Kämmerinnen und Kämmerer oder
  • Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer kommunaler Krankenhäuser.