Handreichung
06.12.2017

3D-Geodaten in der integrierten Stadtentwicklung

Die vom "Arbeitskreis Geoinformation" des Deutschen Städtetages vorgelegte Handreichung "3D-Geodaten in der integrierten Stadtentwicklung" nunmehr das Potenzial dreidimensionaler Geodaten auf.

Handreichung des Deutschen Städtetages

In seiner 220. Sitzung hat der Hauptausschuss des Deutschen Städtetages am 16.11.2017 in Berlin die Handreichung "3D-Geodaten in der integrierten Stadtentwicklung" verabschiedet.

Nach der im Jahr 2015 erfolgten Veröffentlichung des Positionspapiers "Einsatz von Geoinformationen in den Städten" zeigt die jetzt vom "Arbeitskreis Geoinformation" des Deutschen Städtetages vorgelegte Handreichung "3D-Geodaten in der integrierten Stadtentwicklung" nunmehr das Potenzial dreidimensionaler Geodaten auf.

3D-Geoinformationen spielen bereits heute eine bedeutende Rolle bei der Aufgabenerfüllung einer Stadtverwaltung. Insbesondere die Themen Stadtentwicklung und Bodennutzung erfordern den exakten Blick in die dritte Dimension. Dreidimensionale Geoinformationen bilden die Grundlage für nachhaltige Entscheidungen.

Dreidimensionale Geo-Informationen dienen u.a.

  • dem Aufzeigen von Veränderungen und dem Abschätzen von Auswirkungen städtebaulicher Projekte,
  • einer ressourceneffizienten kommunalen Energieplanung,
  • der Planung einer barrierearmen Infrastruktur im öffentlichen Raum,
  • der Darstellung von Stadt- und Geländemodellen, mit konkretem Einfluss auf die Belange des Klima-, Hochwasser- und Umweltschutzes,
  • der Dokumentation und Präsentation des Wachstums der Städte,
  • der Beteiligung der Öffentlichkeit und von Trägern öffentlicher Belange.

Die Handreichung enthält in den Kapiteln 1 und 2 "Perspektiven und Herausforderungen" sowie "Empfehlungen und Positionen des Deutschen Städtetages" in Form von Kernthesen, strategischen Entscheidungen und Empfehlungen. Das Kapitel 3 "Gute Beispiele" stellt insgesamt 17 Gute Beispiele aus Städten für den praktizierten Einsatz von 3D-Geodaten vor.

Diese Praxisbeispiele geben einen breiten Ausblick darauf, welches Potenzial diese Informationen für eine integrierte Stadtentwicklung bieten. Neben Beispielen für die Einzelanwendung sind auch solche für die Kombination beziehungsweise Verschneidung unterschiedlicher Geoinformationen für verschiedene Anwendungsbereiche aufgeführt, um die Möglichkeiten aufzuzeigen, wie 3D-Geoinformationen zu neuen qualitativen Aussagen führen können. Die Fülle der Beispiele zeigt die große Bandbreite des Nutzens, der Chancen, von Synergien und schließlich Möglichkeiten interkommunaler Kooperation auf.

Zusammenfassend empfiehlt das Positionspapier:

  • den begonnenen Prozess der Unterstützung von Verwaltungshandeln mittels Methoden und Inhalten der dreidimensionalen Geoinformation weiter zu führen, mit dem Ziel einer horizontalen und vertikalen Durchdringung zur Erreichung größtmöglicher Synergieeffekte;
  • aktuelle, statische 3D-Geodaten als Grundlage für dynamische und moderne Sensorinformationen zu erfassen und dafür die optimal geeignete IT-Ausstattung zur Verfügung zu stellen;
  • die Kompetenzen der 3D-Geoinformationsverarbeitung in den Verwaltungen zu schaffen oder auszubauen; hierbei sollte auch die interkommunale Zusammenarbeit oder regionale Kooperation gesucht werden, da nicht jede Kommune eine vollwertige, technisch kom-plexe 3D-Geo-Infrastruktur vorhalten kann;
  • beim Auf- und Ausbau der erforderlichen IT-Infrastruktur die Fachbereiche der Geoin-formation und Vermessung in einem hohen Maße aktiv einzubeziehen;
  • den offenen Zugang zu 3D-Geoinformationen zu ermöglichen;
  • die Erfassung und Pflege aktueller und belastbarer Geodaten als kommunale Aufgabe zu begreifen.

Die Handreichung ist als online-Version vorgesehen, die um weitere Gute Beispiele erweitert werden kann.

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