BMBF und kommunale Spitzenverbände
01.07.2020

Mit Bildung gestalten wir die Zukunft vor Ort

Bundesbildungsministerin Karliczek unterstützt Kommunen ab sofort bei Bildungsarbeit mit zwei innovativen Projekten

Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und der kommunalen Spitzenverbände

Am heutigen Mittwoch nehmen die Kompetenzzentren "Bildung für nachhaltige Entwicklung – Kommunen" und "Bildung im Strukturwandel" in den drei Braunkohlerevieren Lausitzer Revier, Rheinisches Revier und Mitteldeutsches Revier ihre Arbeit auf. Damit unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Kommunen bei innovativer Bildungsarbeit vor Ort. Hierzu erklärt Bundesbildungsministerin Anja Karliczek:

"Mit guter Bildung gestalten wir gemeinsam die Zukunft jedes Einzelnen und die Zukunft unseres Landes. Tiefgreifende Veränderungen wie den Strukturwandel in den Kohleregionen meistern wir nur mit begleitenden Bildungsangeboten. Dafür brauchen wir innovative Konzepte, die zu den Strukturen vor Ort passen. Wir müssen an wichtigen Bildungsthemen dranbleiben, die uns vor der Corona-Krise angetrieben haben. Das gilt zum Beispiel für Bildung für nachhaltige Entwicklung: Der Wandel hin zu einem nachhaltigeren Leben und Wirtschaften erfordert auch Veränderungen im Bildungsangebot für alle Lebensphasen. Mit den neuen Kompetenzzentren unterstützen wir die Kommunen bei beiden Aufgaben. Das Bundesbildungsministerium stellt dafür in den nächsten drei Jahren rund zehn Millionen Euro bereit. Damit tragen wir zu mehr Nachhaltigkeit und fairen Zukunftschancen für die Bürgerinnen und Bürger bei."

Die Präsidenten der kommunalen Spitzenverbände, Oberbürgermeister Burkhard Jung (Deutscher Städtetag), Landrat Reinhard Sager (Deutscher Landkreistag) und Bürgermeister Ralph Spiegler (Deutscher Städte- und Gemeindebund): "Bildung für nachhaltige Entwicklung ist kein Nischenthema, sondern ein sehr wichtiger Bestandteil kommunaler Bildungslandschaften. Wir freuen uns, dass auch der Bund seine Möglichkeiten nutzt, um die vielen interessierten Kommunen bei der Bildungsarbeit zur Nachhaltigkeit gezielt zu unterstützen. Es geht darum, das Wissen um nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltige Lebensführung zu stärken. Für die vom Strukturwandel betroffenen Braunkohlereviere ist der Ausbau der Bildungsangebote besonders wichtig. Der schwierige Transformationsprozess muss von den betroffenen Städten, Landkreisen und Gemeinden gestaltet werden. Die vorgesehenen Kompetenzzentren können hierbei ihr Angebot flexibel auf die jeweiligen örtlichen Bedarfe der Kommunen ausrichten. Das ist ein guter Beitrag, damit Bildungsteilhabe für Menschen jeden Alters möglich wird."

Hintergrund

Das "Kompetenzzentrum Bildung im Strukturwandel" (Laufzeit: 2020-2022) unterstützt die Kommunen und Regionen in den drei Braunkohlerevieren (Lausitzer Revier, Rheinisches Revier, Mitteldeutsches Revier) dabei, ihren Bürgerinnen und Bürgern in allen Lebensphasen hochwertige und passgenaue Bildungsangebote zu machen. Ziel ist es, die dafür nötigen Bildungsangebote und -strategien als Teil des Strukturwandels zu erarbeiten. In jedem der Braunkohlreviere ist ein Netzwerkbüro angesiedelt. Diese sind in regionale Gremien zum Strukturwandel eingebunden. Zudem erarbeiten sie ein regionales Bildungsmonitoring, das unter anderem Daten zu Demographie, Wirtschaft und vorhandenem Bildungsangebot einbezieht und als Grundlage für die Gestaltung neuer Bildungskonzepte im Strukturwandel dient.

Das Kompetenzzentrum ist im Rheinischen Revier beim Institut für soziale Arbeit e. V. (ISA), im Mitteldeutschen Revier beim Deutschen Jugendinstitut e. V. (DJI) und im Lausitzer Revier bei der kobra.net, Kooperation in Brandenburg gGmbH, angesiedelt.

Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) stärkt das Wissen über nachhaltige Verhaltensweisen und vermittelt Handlungsstrategien für die globalen – ökologischen, ökonomischen und sozialen – Herausforderungen unserer vernetzten Welt. Nach fünf erfolgreichen Jahren UNESCO-Weltaktionsprogramm BNE startet die UNESCO nun ihr neues Programm "Education for Sustainable Development: Towards achieving the SDGs" – kurz "ESD for 2030". Die in Deutschland bereits in den letzten Jahren unter Federführung des BMBF erfolgreich aufgebauten Strukturen für BNE werden auch im neuen Programm weitergeführt.

BNE soll daher stärker als bisher von den Kommunen in den örtlichen Bildungseinrichtungen verankert werden. Dieses Ziel wird vom neuen "BNE-Kompetenzzentrum Kommunen" (2020-2023) unterstützt und begleitet. Ein Verbund, bestehend aus dem Deutschen Jugendinstitut e. V. (DJI), dem Trägerverein Kommunales Bildungsmanagement Niedersachsen e. V. (TV NDS) und dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH (UFZ), bildet das neue BNE-Zentrum. Ausgehend von den vier Standorten, Leipzig, Halle, München und Osnabrück werden bis zu 50 Kommunen bundesweit dabei unterstützt, Bildung für nachhaltige Entwicklung in allen Bildungseinrichtungen vor Ort zu vermitteln – von der Kita bis zur Volkshochschule. BNE soll Kinder und Erwachsene befähigen, die Auswirkungen des eigenen Handelns zu erkennen und ihnen so verantwortungsbewusste Entscheidungen ermöglichen. Das Ziel ist eine Gesellschaft, die das Wohlergehen auch zukünftiger Generationen im Blick behält. Zu den vielfältigen Angeboten gehören sowohl individuelle Beratungen wie auch kommunenübergreifende Qualifizierungsworkshops und Lernräume sowie europäische Austauschformate.

Beide Zentren bauen auf der erfolgreichen Arbeit der vom BMBF geförderten Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement auf.

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