Positionpapier
08.05.2018

Weiterentwicklung des Schulsports

Positionspapier zur Situation des Schulsports mit Forderungen und Positionen für dessen zukunftsorientierte Weiterentwicklung aus kommunaler Sicht

Bewegung, Spiel und Sport sind für eine gesunde physische und psychische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen von zentraler Bedeutung. Der Schulsport leistet einen anerkannten Beitrag zu Bildung und Erziehung sowie zur Bewegungs- und Gesundheitsförderung junger Menschen. Außerunterrichtlicher Schulsport unterstützt darüber hinaus im Rahmen des schulischen Ganztags die Gestaltung des Schullebens. Gemeinsames Sporttreiben eröffnet bereits Kindern die Möglichkeit zur Teilhabe und Akzeptanz.

Zu den besonderen Herausforderungen des Schulsports zählen die Zunahme von Bewegungsmangel und der Anzahl übergewichtiger Kinder, die Dominanz kognitiven Lernens, mangelnde Schwimmfähigkeit und erhebliche Integrationsaufgaben. Zudem führt der Sport-lehrermangel zu einem hohen Anteil fachfremd erteilten Sportunterrichts und zu einem im Vergleich zu anderen Fächern überdurchschnittlichen Unterrichtsausfall im Fach Sport.

Vor diesem Hintergrund  hat der Deutsche Städtetag ein Positionspapier aus kommunaler Perspektive für den Bereich Schulsport erarbeitet (siehe Download unten). In dem Papier werden die aktuellen Herausforderungen und Probleme des Schulsports analysiert und darauf aufbauend Forderungen und Positionen zur Weiterentwicklung genannt, beispielsweise:

  • Sport und Bewegung sollten im Kontext des Bildungs- und Erziehungsauftrages der Schulen aufgewertet und im Schulalltag verankert werden.
  • Die in den Lehrplänen der Länder vorgesehenen drei Wochenstunden Sportunterricht durch qualifizierte Lehrkräfte müssen als Mindeststandard in allen Schulformen und Schulstufen seitens der Länder sichergestellt werden.
  • Im Bereich Schwimmen muss das Ziel sein, dass jedes Kind am Ende der Grundschulzeit sicher schwimmen kann.
  • Die Länder sind aufgefordert, kurzfristig wirksame Maßnahmen zur Gewinnung qualifizierter Lehrkräfte und zur Verringerung des Unterrichtsausfalls zu ergreifen.
  • In Ausnahmefällen und zeitlich befristet sind Kooperationen mit den örtlichen Sportvereinen zur Erteilung des Sportunterrichts sinnvoll. Im Bereich des schulischen Ganztages können zusätzliche Bewegungs-, Spiel- und Sportangebote durch Sportvereine angeboten werden. Die Länder sind aufgefordert, hierfür zusätzliche Finanzmittel bereit zu stellen.
  • Bund und Länder müssen die Kommunen als Schulträger bei der Bereitstellung von zeit-gemäßen Sportstätten und Bädern als Voraussetzung für einen qualifizierten Sportunterricht unterstützen.

Das Präsidium des Deutschen Städtetages hat auf seiner Sitzung am 17. April 2018 in Augsburg das Papier zustimmend zur Kenntnis genommen. In seinem Beschluss betont das Präsidium die hohe Bedeutung des Schulsports. Es fordert die Länder auf, drei Wochenstunden Sportunterricht durch qualifizierte Lehrkräfte in allen Schulformen und Schulstufen sicherzustellen. Zudem sieht das Präsidium Bund und Länder gefordert, die Kommunen als Schulträger bei der Bereitstellung zeitgemäßer Sportstätten und Bäder stärker und dauerhaft unterstützen.

Die Hauptgeschäftsstelle hat das Positionspapier an die Sportministerkonferenz und an die Kultusministerkonferenz gesandt mit dem Ziel, einen Dialog über die Verbesserung der Situation des Schulsports in Gang zu setzen.

Sport in einem Düsseldorfer Park: Teilnehmerin macht auf einer Matte Gymnastik.

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