Hauptausschuss
26.11.2020

Diskussionspapier "Digitale Souveränität von Kommunen stärken"

Beschluss des Hauptausschusses des Deutschen Städtetages
  1. Digitale Souveränität ist die Übersetzung des Prinzips der Kommunalen Selbstverwaltung in das digitale Zeitalter. Sie zu stärken ist Handlungsauftrag für Bund und Länder, aber auch für die Kommunen selbst.
     
  2. Um Abhängigkeiten zu verringern, braucht es offene Standards und Schnittstellen. Nur so wird Interoperabilität geschaffen und ein technologischer Flickenteppich verhindert. Die deutschen Städte erwarten, dass Bund und Länder sich konsequent hierfür einsetzen.
     
  3. Lösungen und Expertise müssen stärker gebündelt werden. Das geplante Zentrum für Digitale Souveränität ist ein guter Schritt. Hier sollten vom Bund auch explizit Austausch, Vernetzung und Kompetenzaufbau gefördert werden. Die kommunale Perspektive sollte stets miteinbezogen werden.
     
  4. Digitale Souveränität braucht einen passenden Rechtsrahmen. Dieser muss übersichtlich und praktikabel in der Umsetzung sein. Gleichzeitig braucht es Flexibilität, um vor Ort gestalten zu können. Rechtliche Regelungen sollten Experimentierräume eröffnen und den Ansatz des Ausprobierens stärken. Handlungshilfen bei der Beschaffung können außerdem eine wichtige Hilfestellung bieten.
     
  5. Digitalisierung kostet Geld und braucht qualifiziertes Personal. Kommunen müssen abseits von Förderprogrammen in die Lage versetzt werden, genug Geld für Digitalisierung zu haben. Auch beim Thema Digitalisierung gilt es, ein sich verstärkendes Gefälle zwischen den Kommunen zu verhindern.

Diskussionspapier "Digitale Souveränität von Kommunen stärken"