Bremen, Darmstadt, Hamburg, Leipzig
22.12.2022

Lob für fahrradfreundliche Maßnahmen

In der Jahresbilanz des ADFC werden Radverkehrs-Maßnahmen in den vier Städten als hoffnungsvoll bewertet.
  • Protected Bikeline bzw. geschützte Fahrradstreifen an der Alster in Hamburg

Der Allgemeinen Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat eine Jahresbilanz zur Fahrradfreundlichkeit der Verkehrspolitik in Deutschland veröffentlicht. Demnach sieht der Fahrradverband in Städten und Regionen "echten Drive" für die Verkehrswende. In diesem Zusammenhang bewertet der ADFC Projekte und Vorhaben in Bremen, Darmstadt, Hamburg und Leipzig als besonders hoffnungsvoll. Die Liste der Beispiele ist eine subjektive Auswahl der ADFC und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Fahrradmodellquartier in Bremen

Im Bremer Stadtteil Alte Neustadt wurde – auch durch den ADFC getrieben – ein Netz von Fahrradstraßen zu Deutschlands erster Fahrradzone verbunden, in der Fahrräder überall Vorrang vor Autos haben. Abschnitte mit Kopfsteinpflaster wurden geglättet, Bürgersteige fahrradfreundlich abgesenkt. Zusätzliche Metallbügel erleichtern das Abstellen von Fahrrädern. ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider rät für die Zukunft: "Bremen tut gut daran, sich auf seinen Lorbeeren als Fahrradstadt nicht auszuruhen, sondern den Radverkehr immer weiter zu entwickeln – und innovative Konzepte wie das Fahrradquartier voranzutreiben."

Superblocks geplant in Darmstadt und Leipzig

Sowohl Darmstadt als auch Leipzig planen, nach dem Modell der „Superblocks“ in Barcelona, Wohnviertel probeweise mit Hilfe von Durchfahrtsperren vom Autoverkehr zu entlasten und dadurch Platz für die Anwohner zum Schlendern und Radfahren zu schaffen. Der ADFC hatte das Konzept der Superblocks im Rahmen des internationalen Best-Practice-Projekts InnoRad in Deutschland bekannt gemacht. Schneider: "Wer möchte nicht in so einem städtischen Quartier leben, wo man keinen Autolärm hört. Wir sind gespannt, ob wir zur Weltfahrradkonferenz Velo-City 2023 in Leipzig schon den ersten Superblock bestaunen können."

Pop-up-Bikelanes und Platzumverteilung in Hamburg

In Hamburg sind mancherorts gute Beispiele zur Neuverteilung des Verkehrsraumes erkennbar. Die Stadt zeigt mit der Pop-up-Bikelane auf der bis dahin für Radfahrende extrem stressigen Reeperbahn, wie man mit Schnellbaumethoden zügig Ideen umsetzen und mit geringen Kosten auf vorhandener Infrastruktur gute Radverkehrsbedingungen schaffen kann. Schneider: "Wir lieben den roten Radweg auf der Reeperbahn und die Fahrradstraße mit der anschließenden Protected Bikelane an der Alster. Wir wollen mehr davon. Bisher bleibt der fahrradfreundliche Umbau leider auch in Hamburg auf einzelne Straßenabschnitte beschränkt, so dass auch in der Hansestadt noch viele offene Baustellen für den Radverkehr bleiben."

Weitere Informationen zur ADFC-Jahresbilanz