Ladeinfrastruktur für Elektroautos
17.11.2020

"Ladepunkte im öffentlichen Raum können das Angebot ergänzen"

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegenüber dem Online-Portal "Next Mobility" zum Ausbau der Elektro-Mobilität

"Damit sich die Elektro-Mobilität in Deutschland durchsetzt, brauchen wir eine ausreichende Anzahl an Ladepunkten. Es ist aber nicht sinnvoll, in jeder Stadt die Bürgersteige mit Ladesäulen zu pflastern. Denn die allermeisten Ladevorgänge finden am Arbeitsplatz oder zu Hause statt. Wer unterwegs ist, muss auch vor Geschäften, in Parkhäusern oder an Tankstellen sein Fahrzeug laden können.

Ladepunkte im öffentlichen Raum der Städte können das Angebot ergänzen – sie sind aber nicht das Rückgrat der Ladeinfrastruktur.

Die Kommunen setzen auf E-Mobilität. Die Städte rüsten den öffentlichen Nahverkehr um und beschaffen neue E-Busse. Sie nutzen Elektrofahrzeuge im eigenen Fuhrpark und sie stellen privilegierte Parkplätze bereit, wo das Auto nicht nur geparkt, sondern auch geladen werden kann. Den Ausbau der Ladeinfrastruktur fördern die Städte, in dem sie für diesen Zweck Grund und Boden zur Verfügung stellen. Und sie helfen bei Genehmigungen und springen heute finanziell dort ein, wo Ladeinfrastruktur noch nicht wirtschaftlich betrieben werden kann. Dank umfangreicher weiterer Förderungen des Bundes und der Länder sind wir zuversichtlich, dass der Ausbau der E-Ladeinfrastruktur in den Städten so beschleunigt werden kann, dass er stets mit der wachsenden Anzahl neuzugelassener Elektrofahrzeuge mithalten kann.

Klar ist aber auch: Das bloße Austauschen von Verbrenner-Fahrzeugen gegen E-Autos allein reicht nicht, um die Wende hin zu einem nachhaltigen und klimaschonenden Verkehr zu schaffen.

Wir müssen erreichen, dass mehr Menschen das Auto stehen lassen. Die Angebote von Bus und Bahn, die Wege und Infrastruktur für Radfahrer und Fußgänger werden deshalb von den Städten ausgebaut und attraktiv gestaltet. Nur so können wir die Klimaziele erreichen und gleichzeitig die Lebensqualität in den Städten erhöhen."

Mit freundlicher Genehmigung von Next Mobility, www.next-mobility.de