Bremerhaven
25.10.2019

Integrierte Quartiersentwicklung erhält Preis Soziale Stadt 2019

Das Projekt "Gegen den Strom – Soziale Stadt Wulsdorf" des kommunalen Wohnungsunternehmens STÄWOG aus Bremerhaven hat den renommierten Preis Soziale Stadt gewonnen. Das Projekt beweist sehr anschaulich, dass ein stigmatisierter Stadtteil zu einem Vorzeigeprojekt als grüne Gartenstadt werden kann.

Ende der 1990er Jahre stand die Siedlung Wulsdorf-Ringstraße vor dem Abgrund. Das Quartier war zum sozialen Brennpunkt verkommen, Arbeitslosen- und Sozialhilfequoten lagen teils um ein vielfaches höher als im restlichen Stadtgebiet Bremerhavens. Gemeinsam mit den Bewohnerinnen, Bewohner und einem Netzwerk von Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartnern ist die STÄWOG seit 1999 die architektonischen und sozialen Missstände angegangen.

Statt des vielfach geforderten kompletten Abrisses setzte sie auf teilweisen Rückbau, Neubau und innovative Weiterentwicklung der Gebäude – ein Ansatz der nicht nur die Bausubstanz, sondern auch die vorhandenen sozialen Strukturen schonte und bewahrte. Statt immer weiter abwärts geht es in Wulsdorf wieder flussaufwärts, gemeinsam gegen den Strom. Die nun deutlich höhere Qualität von Architektur und Wohnumfeld stiftet im positiven Sinne Identität. Das Quartier wurde vom sozialen Brennpunkt zum Stolz der Bewohner und strahlt positiv in die Umgebung aus.

Das Siegerprojekt steht stellvertretend für das große soziale Engagement, welches zahlreiche Akteure bundesweit  in vielen Stadtteilen erbringen. Über 180 Projekte haben sich am Preis Soziale Stadt beteiligt. Eine hochkarätige Jury unter Vorsitz von Dr. Frank Jost, vhw Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e. V., hat aus 30 Teilnehmern in der engeren Wahl den Sieger gekürt. Der Wettbewerb wurde seit dem Jahr 2000 bereits zum zehnten Mal ausgelobt. Der Preis Soziale Stadt ist in diesem Jahr erstmals mit einem Preisgeld von 10.000 Euro dotiert.

Der Wettbewerb Preis Soziale Stadt ist eine Gemeinschaftsinitiative des AWO Arbeiterwohlfahrt Bundesverband, des Deutschen Städtetages, des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, des Deutschen Mieterbundes und des vhw Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung. Er wird durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat unterstützt. Zusätzlich gab es in diesem Jahr des Weiteren eine finanzielle Unterstützung durch degewo, ein kommunales Wohnungsunternehmen in Berlin, das sich seit vielen Jahren in ihren Beständen um soziale Ausgeglichenheit einsetzt.

Weitere Informationen zur Verleihung des Preises Soziale Stadt 2019