Halle/Saale, Wuppertal
08.11.2023

Projekte beim Nachbarschaftspreis 2023 ausgezeichnet

Zwei Projekte aus Mitgliedsstädten des Deutschen Städtetages sind Themensieger beim Deutschen Nachbarschaftspreis, weitere sechs Mitgliedstädte wurden Landessieger
Überblickfoto, das den Bürgerpark Freifeld in Halle (Saale) von oben zeigt

Einer der Themensieger beim Deutschen Nachbarschaftspreis 2023: Der Bürgerpark Freifeld in Halle (Saale).

Vor rund 350 engagierten Nachbarinnen und Nachbarn, Unterstützerinnen und Unterstützern sowie Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Zivilgesellschaft wurden die Sieger des Deutschen Nachbarschaftspreises 2023 in Berlin vorgstellt. Der Deutsche Städtetag ist langjähriger Partner des Wettbewerbs. Mehrere Projekte aus Mitgliedsstädten wurden prämiert.

In der Kategorie "Öffentlicher Raum" setzte sich das Projekt "Bürgerpark FreiFeld" aus Halle (Saale) durch:

  • Die Preisträger aus Halle (Saale) mit dem Städtetagsvertreter Oberbürgermeister Silvio Witt (l.)

Der Bürgerpark FreiFeld hat neues Leben nach Halle gebracht. Die Idee, aus einer 6.000 Quadratmeter großen Industriebrache einen Bürgerpark zu machen, entstand 2013 im Zuge der Umgestaltung des Quartiers. Viele Ehrenamtliche haben mit angepackt und ein öffentliches Gelände mit Bolzplatz, Skaterbowl, Bauspielplatz und Apothekengarten errichtet. Es entstand ein Ort der Begegnung, der täglich viele Aktionen und Möglichkeiten zum Austoben, Ausprobieren und gemeinsam Zeit verbringen bietet. Der Preis wurde von Oberbürgermeister Silvio Witt aus Neubrandenburg, Mitglied des Präsidiums des Deutschen Städtetages, übergeben.

In der Kategorie "Vielfalt" siegte das Projekt "Die Krawatte" aus Wuppertal

  • Foto aus dem Begegnungszentrum "Die Krawatte" in Wuppertal

    Immer etwas los: In der "Krawatte" treffen verschiedene Kulturen und Altersgruppen aufeinander.

"Die Krawatte" hat sich in Wuppertal als bunter Ort der Begegnung etabliert. In der ehemaligen Krawattenfabrik entdecken die Menschen die kulturelle Vielfalt ihres Quartiers, machen kreative Workshops oder treffen sich im Krawatten Café. Die Ursprünge des Projekts liegen im Jahr 2022, als der Krieg gegen die Ukraine Menschen in die Erstaufnahmeeinrichtungen brachte. Ziel der Krawatte war es, die neuen Nachbarinnen und -nachbarn in die Gemeinschaft zu integrieren und sie zu unterstützen. Das Besondere: Mehr als die Hälfte der über 60 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer hat selbst einen Fluchthintergrund.

  • Siegerfoto mit den Preisträgern aus der "Krawatte" in Wuppertal

Die Sieger aus den weiteren Kategorien:

  • "Generationen": Kinderbürgermeister Spora (Spora, Sachsen-Anhalt)
  • "Kultur & Sport": Dorfkino Dolgelin (Dolgelin, Brandenburg)
  • "Nachhaltigkeit": Zukunftshaus Forchheim (Forchheim, Bayern)
  • Sonderpreis: Dörfernetzwerk Nordwestuckermark (Brandenburg)

Zudem haben 16 unabhängige Jurys für jedes Bundesland ein herausragendes Nachbarschaftsprojekt ausgewählt. In sechs Bundesländern haben sich Projekte aus Mitgliedsstädten des Deutschen Städtetages durchgesetzt. Gewonnen haben Projekte aus Berlin, Bremen, Hamburg, Mannheim, Darmstadt und Rostock. Für ihr Engagement erhalten die Siegerprojekte ein Preisgeld von je 2.000 Euro.

Ausgezeichnet wurden:

"Gartenwerk!statt" aus Mannheim als Landessiegerprojekt Baden-Württemberg: In einem Stadtteil mit starken soziokulturellen Unterschieden schafft die Gartenwerk!statt einen Raum der Begegnung, der unabhängig von Herkunft und finanzieller Situation ist.

"Reichenberg Kiez für alle" als Landessiegerprojekt Berlin: Mehr als zehn Arbeitsgruppen aus Anwohnerinnen und Anwohnern engagieren sich kontinuierlich für einen lebenswerten Kiez – mit mehr Biodiversität, sozialer und demokratischer Teilhabe oder für eine Energie- und Wärmewende.

"Rotkäppchens Garten" als Landessiegerprojekt Bremen: Die Mitglieder des Gartens haben eine verödete Fläche in ihrem Stadtteil Bremen-Mitte in einen wunderschönen Garten verwandelt und mit einem vielfältigen, kostenlosen Kulturangebot zum Leben erweckt.

"Tausch & Schnack" als Landessiegerprojekt Hamburg: Das Projekt hilft ankommenden Geflüchteten beim Ausstatten der neuen Wohnung, Einleben in Hamburg und bringt sie mit Nachbarinnen und Nachbarn zum Kennenlernen beziehungsweise "Schnacken" zusammen.

"Kiosk 1975" aus Darmstadt als Landessiegerprojekt Hessen: Mitglieder des Vereins "Zusammen in der Postsiedlung" sanierten einen seit 30 Jahren leerstehenden, denkmalgeschützten Kiosk im Herzen des Quartiers und statteten ihn mit allem aus, was in den 70ern Kult war. So schafften sie eine Anlaufstelle für die ganze Nachbarschaft.

"Schnippeln-Schnacken-Schmausen" aus Rostock als Landessiegerprojekt Mecklenburg-Vorpommern: Das monatliche Nachbarschaftstreffen im Zukunftsladen im Rostocker Stadtteil Toitenwinkel bringt regelmäßig 35 Nachbarinnen und Nachbarn zum gemeinsamen "Schnippeln, Schnacken und Schmausen" zusammen. Die gemeinsamen Kochabende sind spendenbasiert.

Weitere Landessiegerprojekte sind:  "Ein Dorf hilft", "Inklusionsort Distelhof", "Generationenhilfe Börderegion", "das tralala", "Platz der Vielfalt", "Mehrgenerationenplatz Madenfelderhof", "KulturReWIR, "Plaudertreffs für alle, "Kulturgarten Pinneberg", "Kulturspäti".

Seit 2017 vergibt die nebenan.de Stiftung den Deutschen Nachbarschaftspreis, um gesellschaftlichem Engagement mehr Sichtbarkeit zu geben und den vielfältigen Einsatz für lebendige Nachbarschaften zu würdigen. Der Deutsche Städtetag ist Partner der nebenan.de-Stiftung.