Corona-Impfungen
09.01.2021

Städtetag fordert mehr Tempo beim Impfen

Ein Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit Äußerungen von Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages

Der Deutsche Städtetag hat Bund und Länder zu mehr Tempo bei den Corona-Impfungen aufgefordert. Städtetagspräsident Burkhard Jung sagte der Deutschen Presse-Agentur: "Derzeit impfen überwiegend mobile Teams in Pflege- und Altenheimen. Das ist wichtig. Dadurch stehen aber die Impfzentren überwiegend leer. Hier muss die Impfkampagne zügig an Fahrt gewinnen." Die Menschen setzten große Hoffnungen in rasche flächendeckende Impfungen. "Diese dürfen nicht enttäuscht werden."

An der Impfstrategie hatte es zuletzt große Kritik wegen bisher knapper Impfstoffmengen gegeben. Der Leipziger Oberbürgermeister sagte: "Die kommunalen Impfzentren stehen bereit, in großem Umfang und rasch zu impfen. Pro Tag könnten dort bundesweit einige hunderttausend Menschen geimpft werden. Aber wir können erst richtig durchstarten, wenn mehr Impfstoff vor Ort ankommt."

Jung sagte, dass bald zwei Hersteller in großem Umfang liefern werden, stimme ihn zuversichtlich. "Vor allem muss klar sein, wann wieviel Impfstoff wo genau ankommt. Nur wenn alle Beteiligten gut informiert sind, können wir einen guten Job machen. Besonders wichtig ist uns in den Städten, dass von den Ländern klar kommuniziert wird, welche Personengruppen ab wann geimpft werden können. Es muss nachvollziehbar sein, wer als nächster an der Reihe ist."

Wichtig sei auch, mit der laufenden Kampagne die Menschen aufzuklären und für eine Impfung zu werben, um möglichst viele Menschen für eine Impfung zu gewinnen. "Das gilt vor allem für das Personal in Pflegeeinrichtungen und in Krankenhäusern. Es fällt schwer zu sehen, dass hier die Impfbereitschaft des Personals nicht höher ausgeprägt ist als im Durchschnitt der Bevölkerung", so Jung. "Ich bitte daher ausdrücklich die Menschen in den medizinischen und Pflegeberufen, sich impfen zu lassen."

Der Städtetagspräsident forderte außerdem Bund und Länder auf, die Verabredungen der Beratungen vom vergangenen Dienstag rasch und konsequent umzusetzen. "Jetzt ist nicht der Zeitpunkt für Lockerungs- und Öffnungsdiskussionen. Es geht jetzt darum, endlich die Welle zu brechen."

Auch die Bundesregierung hatte am Freitag dazu aufgerufen, die mit den Bundesländern gemeinsam getroffene Beschlüsse zur Verschärfung und Verlängerung des Lockdowns auch umzusetzen. Entgegen der Beschlüsse sollen aber in einigen Ländern doch Schulen etwa für Abschlussklassen früher wieder öffnen.

Mit freundlicher Genehmigung der dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, Hamburg, www.dpa.de