Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern
28.10.2020

"Maßnahmen sind hart, aber richtig"

Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages, zu Ergebnissen des Bund-Länder-Gespräch über Corona-Maßnahmen gegenüber der Rheinischen Post

Der Präsident des Deutschen Städtetages und Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung bezeichnet die von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen gegenüber der Rheinischen Post als "hart, aber richtig, um den rasanten Anstieg der Corona-Infektionen abzubremsen". Ein entschlossenes Handeln sei jetzt besser, als später mit Versäumnissen zu hadern. Jung wies zugleich darauf hin, wie schmerzhaft die Regelungen für Kultur- und Sporteinrichtungen und die Gastronomie seien. Der Bund müsse die wirtschaftlichen Folgen in diesen Bereichen, wie zugesagt, abfedern.

Die vollständigen Aussagen des Städtetagspräsidenten im Wortlaut:

„Die Städte halten die verschärften Maßnahmen von Bund und Ländern für hart, aber richtig, um den rasanten Anstieg der Corona-Infektionen abzubremsen. Das ist ein klares politisches Signal, das wir jetzt brauchen. Es ist besser, jetzt entschlossen zu handeln, als später mit Versäumnissen zu hadern. Das vorübergehende Runterfahren der Kontakte auf das Nötigste ist schmerzhaft. Es verändert das Miteinander in den Städten spürbar, weil das öffentliche Leben weitgehend ausgesetzt ist. Aber wir müssen jetzt so klar vorgehen, um die Gesundheit von Vielen zu schützen und einen vollständigen Lockdown zu vermeiden.

So bleibt auch die Chance, das Gesundheitssystem nicht zu überfordern und die steigende Zahl der Menschen mit schweren Krankheitsverläufen medizinisch gut zu versorgen. Die strengen Regeln sind zeitlich begrenzt und sollen bundeseinheitlich gelten. Das hilft, damit sie von den Menschen akzeptiert und praktiziert werden. Wir brauchen in den kommenden Wochen großen Rückhalt in der gesamten Gesellschaft, damit wir die Pandemie im Griff behalten und nicht die Kontrolle verlieren.

Für die Familien und die Zukunftschancen der Kinder ist wichtig, Schulen und Kitas weiter offen zu halten. Wir finden es schmerzhaft, dass auch zahllose Kultureinrichtungen für einen Monat schließen müssen. In der Kultur, im Sport, in der Gastronomie sind mit viel Energie und Kreativität gute Hygienekonzepte entwickelt worden. Deshalb halten wir es für sehr wichtig, dass die wirtschaftlichen Folgen für die betroffenen Einrichtungen, Unternehmen und Solo-Selbständigen abgefedert werden – so, wie Bund und Länder das zugesagt haben. In zwei Wochen die Wirkung der Maßnahmen zu prüfen, ist richtig und notwendig. Wir hoffen sehr, dass bis zum Dezember die Infektionen deutlich zurückgegangen sind und die jetzt beschlossenen harten Regeln wieder gelockert werden können.“