Gebäudeenergiegesetz
19.04.2023

"Wir brauchen eine echte Technologie-Offenheit"

Ein Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit Aussagen von Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages
  • Porträtbild von Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages

Der Deutsche Städtetag fordert Nachbesserungen bei den Plänen zum Heizungstausch. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte der Deutschen Presse-Agentur:

"Wir wissen, dass wir jetzt die Weichen für die klimaneutrale Wärmeversorgung stellen müssen. Aber die noch so richtigen Ziele laufen ins Leere, wenn Handwerker und geeignete Heizsysteme fehlen, Fristen zu eng sind und Kosten in die Höhe schnellen und damit die Menschen insgesamt überfordert werden."

Dedy sagte, für die Städte sei wichtig, dass der Weg in eine klimaneutrale Wärmeversorgung mit machbaren Fristen und einem Technologie-Mix beschritten werden könne. "Für viele Wohngebiete, gerade im Neubau, ist die Wärmepumpe eine gute Option. Unsere Sorge sind die vielen Millionen Häuser im Bestand. Denn eine Wärmepumpe arbeitet aktuell nur in hochgedämmten Gebäuden effizient. Und das heißt, alte Häuser brauchen neue Fenster, gedämmte Fassaden und Dächer, große Heizflächen im Fußboden oder Wänden und erschwingliche Strompreise. Das alles wird nicht überall möglich sein. Und schon gar nicht in kurzer Zeit. Wir brauchen daher dringend längere Übergangsfristen für den Gebäudebestand."

Für größere Gebäude, wie Schulen, Turnhallen, Krankenhäuser oder Verwaltungsgebäude seien andere Lösungen nötig. "Sie sind bislang mit Wärmepumpen kaum beheizbar", erläuterte Dedy.

"Deswegen brauchen wir eine echte Technologie-Offenheit, die nicht nur auf dem Papier steht. Die Wärmepumpe dort, wo sie effizient arbeiten kann, aber auch ausgebaute Wärmenetze, Abwärme von Industrie oder Geothermie."

Zum dpa-Artikel mit den Aussagen von Helmut Dedy auf www.n-tv.de

Mit freundlicher Genehmigung der dpa, Deutsche Presse-Agentur www.dpa.de