Schließfächer für Obdachlose

Was für die meisten Menschen eine Selbstverständlichkeit ist, ist für obdachlose Menschen ein großes Problem: Sie haben in der Regel keinen Ort, an dem sie ihre persönlichen Gegenstände sicher verwahren und auch längere Zeit aufbewahren können. Kostenfreie Schließfächer für obdachlose Menschen sind hierfür eine Lösung, da sie die Betroffenen unterstützen und niedrigschwellig die Möglichkeit bieten, persönliche Gegenstände und wichtige Unterlagen sicher zu verwahren.
In Neukölln wurden nun der erste Schließfachstandort im Bezirk vorgestellt. Er befindet sich auf dem Gelände eines Trägers der Wohnungslosenhilfe in der Teupitzer Straße. Dieser organisiert die Vergabe der Schließfächer an diesem Standort und steht als Ansprechpartner zur Verfügung.
Kein Ausweis erforderlich
Die obdachlosen Menschen benötigen für die Nutzung lediglich einen kostenfreien individuellen Code. Er wird ihnen nach einer Legitimation über ein Foto in Zusammenhang mit einem Namen ausgegeben. Ein Ausweisdokument ist nicht erforderlich, um die Schließfächer nutzen zu können. Das Foto wird dafür benötigt, um die Person zu identifizieren, falls der Code einmal vergessen werden sollte.
Mehrere Standorte in Berlin
In Neukölln sollen an vier weiteren Standorten Schließfachboxen aufgestellt werden, mit je 22 bis 36 Fächern pro Standort. In Berlin ist die jetzt in Neukölln vorgestellte Box bereits der dritte Standort. Die ersten Schließfächer Berlins wurden 2024 eingerichtet und befinden sich in den Bezirken Reinickendorf und Friedrichshain-Kreuzberg. Diese wurden aus Spenden finanziert, für die neuen in Neukölln kommt der Senat auf.
Der Bezirk Neukölln setzt mit dem neuen Schließfach-Angebot einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung aus dem letzten Jahr um. Die Finanzierung für die Neuköllner Schließfächer in Höhe von 250.000 Euro erfolgt aus Mitteln des "Lenkungsgremiums für mehr Sicherheit und Sauberkeit im öffentlichen Raum und zur Verhinderung von Sucht und Obdachlosigkeit".
Schließfächer auch in anderen Städten
Auch in Viersen stehen obdachlosen Menschen bereits Schließfächer zur Verfügung. In Wuppertal plant der Stadtrat ebenfalls Verwahrungsmöglichkeiten.