Handreichung
15.08.2022

Vom Wissen zum Tun

Experimentierräume und Handlungsempfehlungen für die Mobilitäts- und Verkehrswende auf kommunaler Ebene

Der Deutsche Städtetag hat mit einem Positionspapier zur Verkehrs- und Mobilitätswende im Juli 2018 die Haltung seiner Mitgliedstädte zum Umgang mit Verkehr aus städtischer Sicht zum Ausdruck gebracht. Das Papier hat die Chancen und Erfordernisse für eine nachhaltige städtische Mobilität für alle bezeichnet und vielfach geholfen, die politische Haltung zur Verkehrswende zu befördern und zu präzisieren. Denn für eine Verkehrs- und Mobilitätswende bedarf es nicht nur der nötigen Mittel, der erforderlichen Expertise und Akzeptanz in der Öffentlichkeit. Es müssen auch die dafür erforderlichen politischen Beschlüsse herbeigeführt werden.

Im Februar 2021 hat der Deutsche Städtetag in einem Bericht zur Zielerreichung der Verkehrswende eine erste vorläufige Bilanz des Erreichten gezogen. Es wurde deutlich, dass sich gesellschaftlich schon eine Menge getan hat in Richtung Akzeptanz einer umfassenderen Verkehrs- und Mobilitätswende. Auch finanziell und technisch sind erhebliche Fortschritte zu verzeichnen. Interessant war aber auch, dass sich der regulative Rahmen auf Bundes- und Länderebene noch nicht den wandelnden Erfordernissen an stadt-, menschen-, umwelt- und klimaverträglichere Mobilität angepasst hat. Und dies, obgleich das Wissen um das Erfordernis einer Verkehrs- und Mobilitätswende noch nie so breit war und auf so tiefe Expertise gründete wie aktuell.

Die Handreichung "Vom Wissen zum Tun" ist als Expertise vom Wissenschaftszentrum Berlin (WZB) beim Autor Burkhard Horn, ehemals Abteilungsleiter in der Senatsverwaltung für Verkehr in Berlin und Vorsitzender der Fachkommission Verkehrsplanung im Deutschen Städtetag, in Auftrag gegeben worden. Sie ist geeignet, auch den kommunalen Verwaltungen Entscheidungsmaterial und exemplarische Beispiele zu Handlungserfordernissen und -möglichkeiten an die Hand zu geben. Daher gibt der Deutsche Städtetag die Handreichung mit Erlaubnis des WZB in einer durchgesehenen Fassung erneut heraus.

Die Handlungsempfehlungen speisen sich aus dem Umgang mit Experimentierräumen zur Mobilitäts- und Verkehrswende. Diese Experimentierräume erlauben, vor endgültigen (Umbau) Lösungen in den öffentlichen Räumen der Städte Erfahrungen zu sammeln, auszuprobieren, eben zu experimentieren. Vier Fallbeispiele aus München, Aachen, Potsdam und Kassel illustrieren stellvertretend für zahllose andere Beispiele in den Städten in Deutschland und international, was mit überschaubaren Interventionen an Wandel in der städtischen Mobilität und in der Aufwertung öffentlicher Räume für die Menschen in den Städten möglich ist und wie daraus dauerhafte Lösungen werden können.

Die Handreichung soll anreizen zum mehr Erproben, Ausprobieren und Erfahrungen sammeln und helfen, die Schwelle für Veränderungen in den öffentlichen Räumen niedriger zu setzen. Denn die Veränderungen sind dringlich, der Verkehr in den Städten muss sich transformieren und mehr Lebens-, Umwelt- und Klimaqualität liefern.

Verkerhswende: Straßenverkehr, Radstraße, ÖPNV

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