Bündnis für mehr Mehrweg auf Weihnachtsmärkten
machen erarbeiten mit Mitgliedsstädten Konzepte für müllfreie Veranstaltungen
Christkindlesmarkt in Nürnberg
Weihnachtsmärkte sind eines der Highlights im städtischen Veranstaltungskalender: Sie sind Treffpunkt, Tradition und Touristenmagnet. Doch Tag für Tag entstehen in der Vorweihnachtszeit auf Marktplätzen, in Altstädten, Fußgängerzonen und in Stadtteilzentren Tonnen von Restmüll. Pappbecher, Einweg-Teller, pfandfreie Plastikflaschen oder Speiseverpackungen landen im Abfall – meist schon nach wenigen Minuten der Nutzung. Dabei geht es auch anders: Glühwein, Punsch und Kakao werden auf vielen Weihnachtsmärkten traditionell in Porzellantassen ausgeschenkt und den Gästen gegen Pfand zur Nutzung überlassen. Das ist schon seit Jahrzehnten gelebtes Mehrweg, das fest zum Weihnachtsmarkt-Flair dazu gehört.
Damit dieses Prinzip noch breiter greift, haben der Deutsche Städtetag und die Umsetzungsallianz Mehrweg.einfach. machen Ende 2024 das Kommunale Bündnis für müllfreie Veranstaltungen ins Leben gerufen. Die Städte werden bei der oftmals heftig diskutierten und häufig problematisierten Einführung von Mehrweg auf Weihnachtsmärkten unterstützt. Die Projektpartner wollen praxistaugliche Wege etablieren, damit auf Weihnachtsmärkten weniger Abfall entsteht. Aktuell sind dreizehn Mitgliedsstädte des Deutschen Städtetages im Bündnis aktiv: Neuwied, Freiburg, Lübeck, Jena, Kiel, Krefeld, Frankfurt am Main, Münster, Leipzig, Regensburg, Köln, Düsseldorf und Nürnberg. Sie alle arbeiten an praktikablen Lösungen und teilen erfolgreich erprobte Ideen. Sie werden dabei von Project Together, WWF und dem Mehrwegverband unterstützt.
Austausch, Unterstützung, Sichtbarkeit
Das Bündnis setzt auf praxisnahe Hilfen und Vernetzung: Regelmäßige Austauschformate ermöglichen den kommunalen Planerinnen und Planern von Weihnachtsmärkten, voneinander zu lernen. Fachliche und maßgeschneiderte Beratung hilft bei lokalen Herausforderungen wie zum Beispiel der Kommunikation mit Standbetreibenden, dem Etablieren und Anpassen von Mehrwegsystemen oder der Öffentlichkeitsarbeit.
Bis Anfang 2026 sollen zwei konkrete Ergebnisse stehen: Erstens eine Roadmap, die die Einführung von Mehrweg auf Weihnachtsmärkten Schritt für Schritt beschreibt, und zweitens ein praxisnahes Booklet mit Best Practices aus den Städten sowie Grafiken, die die Schritte zur Umsetzung anschaulich erläutern. Langfristig sollen so mehr Veranstaltungen in den Städten ihr Müllaufkommen reduzieren, also auch Wochenmärkte, Stadt- und Volksfeste.
Kontakt
Tim Bagner
Referent kommunale Abfallwirtschaft
tim.bagner@staedtetag.de
Mehr zum Thema Abfall:
www.staedtetag.de/themen/abfall
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Dieser Text ist erschienen in Städtetag aktuell 6|2025, Schwerpunkt Lebendige Innenstädte