Corona-Pandemie
24.04.2020

Nachbesserungen an Konzept für Bundesliga-Neustart notwendig

Ein Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit Äußerungen von Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages

Der Deutsche Städtetag hat Nachbesserungen am Konzept der Deutschen Fußball Liga zur Fortsetzung der Bundesligasaison gefordert. Das Konzept reiche nicht aus, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. "Wir müssen damit rechnen, dass sich Fans vor den Stadien treffen. Die Städte halten es deshalb für sehr wichtig, das Stadionumfeld noch stärker in den Blick zu nehmen." Das Konzept der DFL dürfe sich nicht nur auf den Infektionsschutz im Stadion oder auf der Unterbringung und häuslichen Hygiene der Spieler konzentrieren.

Die Deutsche Fußball Liga bereitet sich intensiv auf eine Fortsetzung der Bundesligasaison vor - Grundlage ist ein von der Task Force "Sportmedizin/Sonderspielbetrieb" erarbeitetes Konzept, das die medizinischen und organisatorischen Rahmenbedingungen für Geisterspiele in der Corona-Krise vorgibt. Für eine Wiederaufnahme des Spielbetriebes muss die Politik entscheiden.

Dedy sagte: "Wir brauchen Antworten der Vereine auf die Frage, ob und wie sie während der Geisterspiele eine Ansammlung von Fangruppen vor den Stadien verhindern wollen. Wenn Ansammlungen stattfinden, wie lässt sich der Infektionsschutz sicherstellen?" Dafür sollten die Vereine deutlich mehr Ordnungspersonal einsetzen müssen, vor allem bei Partien mit erfahrungsgemäß hohem Publikumsaufkommen. Diese Aufgabe könne nicht allein den Bundes- und Landespolizeien und den Städten zugeschoben werden.

"Nötig ist zudem frühzeitig im Vorfeld eine effektive Koordination zwischen den Bundesligavereinen als Veranstalter, den Polizeien und den Städten", so Dedy. "Denn die Verantwortung für die Genehmigung und die Erteilung von Auflagen für jedes einzelne Bundesligaspiel liegt bei den örtlichen Gesundheitsbehörden." Zudem fielen viele mit einem Bundesligaspiel verbundene Fragen grundsätzlich in den Verantwortungsbereich der örtlichen Ordnungsbehörden.

"Genehmigungsverfahren, Auflagen und deren Kontrolle binden bei den örtlichen Behörden wichtige Kapazitäten", sagte Dedy. "Deshalb wollen wir, dass die Vereine die Städte frühzeitig in ihre Überlegungen miteinbeziehen. Das sorgt auch dafür, dass Durchführungskonzepte der Vereine nicht wegen spät erkannter Mängel an der lokalen Genehmigungspraxis scheitern."

Mit freundlicher Genehmigung der dpa, Deutsche Presse-Agentur, Hamburg, www.dpa.de