Gewalt an Silvester
22.12.2023

"Rettungskräfte, Polizei und Feuerwehr brauchen unsere Solidarität"

Markus Lewe, Präsident des Deutschen Städtetages, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland

Der Deutsche Städtetag ruft dazu auf, ein Zeichen gegen Gewalt an Rettungskräften, Feuerwehr und Polizei zu setzen und sich besonders in der Silvesternacht solidarisch mit den Einsatzkräften zu zeigen. Die Städte fordern außerdem die Länder auf, stärker Bodycams und Dashcams gegen Gewaltausbrüche einzusetzen. Strafverfolgungs- und Justizbehörden müssen zudem Straftaten effektiv und schnell ahnden. Dazu sagte Städtetagspräsident Markus Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster, gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland:

  • Porträtbild von Markus Lewe, Präsident des Deutschen Städtetages

"Wir müssen alles dafür tun, dass Gewaltausbrüche gegen Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei in der Silvesternacht sich nicht wiederholen. Wir alle brauchen diese Menschen, die uns helfen und Leben retten und sie brauchen unsere Solidarität."

Lewe weiter: "Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner anzugreifen und Rettungsfahrzeuge mit Böllern und Raketen zu beschießen, ist ein Angriff auf unsere demokratische Gesellschaft und jeden einzelnen. Das sollten wir deutlich zeigen.

Wir appellieren an die Länder, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen, um Bodycams und Dashcams stärker und gezielt einzusetzen.

Bodycams und Dashcams können helfen, kritische Lagen zu deeskalieren, Angreifer abzuschrecken und die Beweissicherung zu erleichtern. Die Einsatzkräfte sollten verstärkt zum Umgang mit Gewaltausbrüchen geschult und qualifiziert werden. Und es braucht ausreichend Betreuungs- und Unterstützungsangebote nach Gewalterfahrungen für Rettungskräfte, Feuerwehr und Polizei.

Krawallmacher müssen die Konsequenzen ihres Tuns zeitnah spüren. Deshalb müssen die Strafverfolgungs- und Justizbehörden personell und organisatorisch so ausgestattet sein, dass sie die Straftaten gerade bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen effektiv und schnell ahnden können.

Gleichzeitig sind ganzjährig präventive sozialpolitische Maßnahmen notwendig. Dazu gehören Anti-Aggressionstrainings in Schulen, Quartiersmanagement in sozial benachteiligten Gebieten und die Förderung von Freiwilligendiensten und Jugendbildungs- und Begegnungsstätten vor Ort."

Zum Artikel mit den Aussagen von Markus Lewe auf www.rnd.de