Zukunft der Schule
08.12.2023

Digitalpakt 2.0: Städte gehören mit an Verhandlungstisch

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegenüber Table.Media für den Newsletter Bildung.Table

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, hat sich gegenüber Bildung.Table dafür ausgesprochen, die Städte an den weiteren Bund-Länder-Verhandlungen zum Digitalpakt 2.0 für Schulen zu beteiligen:

  • Porträtbild von Helmut Dedy

"Natürlich gehören die Städte beim Thema digitale Bildung mit an den Tisch – ohne sie geht quasi nichts. Die Beschaffung und die Einrichtung der digitalen Infrastruktur liegt in der Regel bei uns, den Schulträgern. Deshalb muss auf jeden Fall das Know-how derer in die Gespräche zum Digitalpakt einfließen, die Digitalisierung in den Schulen vor Ort dann auch konkret umsetzen."

Dedy weiter: "Uns in die weiteren Gespräche zum Digitalpakt einzubeziehen ist auch deshalb wichtig, weil es unterm Strich um mehr geht als Technik und Finanzmittel. Wir müssen klären, wie digitales Lernen 2030 und darüber hinaus aussehen soll.

Bund und Länder müssen sich gemeinsam mit den Kommunen als Schulträger auf ein Zielbild verständigen. Wenn wir das haben, brauchen wir eine Roadmap, in welchen Bereichen wir investieren müssen und welche Mittel wir dafür benötigen.

Die Städte verstehen sich als Bildungspartner der Länder und bieten mit Bibliotheken und Volkshochschulen Kooperationsangebote für Schulen. Diese Bildungsinfrastruktur gehört zum Gesamtbild für digitales Lehren und Lernen dazu. Deshalb müssen wir gemeinsam daran arbeiten, ein Leitbild digitale Bildung 2030 zu entwickeln."

Hauptgeschäftsführer Dedy kritisierte außerdem, dass die im Koalitionsvertrag der Ampel angekündigte Arbeitsgruppe von Bund, Ländern und Kommunen zur Zusammenarbeit im Bildungsbereich immer noch nicht gestartet sei:

"Allen ist klar: Die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern und Kommunen im Bildungsbereich muss dringend verbessert werden. Die Städte wollen ihren Beitrag dazu leisten. Das ist unser Selbstverständnis."

Dedy sagte: "Der Koalitionsvertrag der Ampel hatte den richtigen Ansatz: eine Arbeitsgruppe von Bund, Ländern und Kommunen, die die Zusammenarbeit im Bildungsbereich strukturiert und auf neue Füße stellt. Umgesetzt ist dieser Plan aber noch nicht, da sind wir bisher keinen Schritt weiter. Vom Bundesbildungsministerium gab es bisher keinen Versuch, mit den Städten einen solchen Arbeitsprozess zu Bildungsthemen zu vereinbaren." Dedy weiter:

"Das heißt zur Mitte der Legislatur leider: Hier wurde bislang eine echte Chance vertan. Vielleicht kann es beim Thema Digitalisierung doch noch einen Einstieg in diese längst überfällige Kooperation geben."

Zum Artikel mit den Aussagen von Helmut Dedy auf www.table.media