Markt für Wohnimmobilien 2021
23.03.2022

Preise steigen weiter, Zahl der Kaufverträge leicht rückläufig

Umfrage unter 107 Städten aus der Mitgliedschaft des Deutschen Städtetages

Die Preise für Grundstücke, Wohnungen und Häuser sind im Jahr 2021 weiter gestiegen. Das bildet für weite Teile der Bevölkerung eine hohe Hürde beim Erwerb von Wohneigentum. Eine Trendwende ist nach einer Umfrage des Deutschen Städtetages unter seinen Mitgliedsstädten nicht in Sicht. In 88 Prozent der Städte sind die Preise angestiegen. Nur 3 Prozent der Städte stellen fallende Immobilienpreise fest. 9 Prozent der Städte ermittelten konstante Preise. Dagegen sind die Kaufvertragszahlen überwiegend rückläufig. Damit setzt sich der Trend der Vorjahre fort.

Preissteigerungen zeigen sich bei den 107 befragten Städten auf allen erhobenen Teilmärkten, also bei unbebauten und bebauten Grundstücken, Wohnungen sowie Häusern. An der Spitze stehen, wie bereits im Vorjahr, die Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke: Fast alle befragten Städte (96 Prozent) meldeten in diesem Segment steigende Preise (Vorjahr: 93 Prozent).

Gleichzeitig ist die Zahl der Wohnimmobilien, die zum Verkauf stehen, leicht rückläufig: So haben 36 Prozent der an der Umfrage beteiligten Städte fallende Kaufvertragszahlen mitgeteilt. Insbesondere bei den Bauplätzen für eine individuelle Bauweise (48 Prozent) und bebaute Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke (41 Prozent) sinkt in diesem Marktsegment das Angebot in den meisten Städten weiter. In 31 Prozent der Städte bleiben die Verkäufe auf Vorjahresniveau und in 33 Prozent der Städte standen mehr Wohnimmobilien zum Verkauf als im vorherigen Jahr.

Allein bei Grundstücken für den Geschosswohnungsbau lässt sich ein im Vergleich zum Vorjahr steigender Trend der Transaktionen feststellen: 29 Prozent der teilnehmenden Städte verzeichneten steigende Verkäufe, im Vorjahr waren es noch 18 Prozent. Diese Entwicklung korrespondiert mit der sinkenden Zahl an Bauplätzen für Einfamilienhäuser.

Aus Sicht des Deutschen Städtetages ist der steigende Trend beim Verkauf von Grundstücken für den Geschosswohnungsbau positiv. Denn auf diese Weise werden knappe Flächen in den Städten, die immer teurer werden, so genutzt, dass möglichst viel Wohnraum entsteht. Dieser Trend muss aber noch deutlich verstärkt werden. Das erfordert höhere Dichten in Baugebieten bei gleichzeitig mehr Qualitäten für die Grün- und Freiflächen.

Auswirkungen der COVID-19-Pandemie sind auch für das Jahr 2021 aus den Ergebnissen der Umfrage nicht ablesbar. Damit scheint sich zu bestätigen, dass der Markt für Wohnimmobilien vergleichsweise unbeeinflusst von der „Corona-Krise“ geblieben ist. Größeren Einfluss auf die Entwicklungen der Umsätze und Preise haben weiterhin ein zumindest partiell niedriges Angebot bei weiterhin günstigen Rahmenbedingungen sowie wirtschaftliche Einflussfaktoren (zum Beispiel Zinsniveau).

Zum Hintergrund der Umfrage:

Der Bericht „Markt für Wohnimmobilien 2021“ basiert auf einer Umfrage, an der 107 Städte aus der Mitgliedschaft des Deutschen Städtetages teilgenommen haben. Die untersuchten Städte haben alle mehr als 50.000 Einwohnerinnen und Einwohner und sind geografisch den Analyseregionen Nord, Süd, Ost und West zugeordnet.

Datenquelle für die vorliegende Untersuchung sind die Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse für Grundstückswerte in den beteiligten Städten. Diese erhalten aufgrund gesetzlicher Verpflichtung unter anderem alle von den Notarinnen und Notaren beurkundeten Immobilienkaufverträge.

Zum Download des Berichtes "Markt für Wohnimmobilien 2021"