Antisemitische Ausfälle und Übergriffe
18.05.2021

Angriffe auf Juden sind Angriff auf offene Gesellschaft

Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages, gegenüber der Funke Mediengruppe

Der Präsident des Deutschen Städtetages, Burkhard Jung, hat die jüngsten antisemitischen Auswüchse in Deutschland scharf verurteilt. "Angriffe auf Jüdinnen und Juden, auf Synagogen oder antisemitische Parolen bei Demonstrationen sind ein Angriff auf unsere offene Gesellschaft", sagte der Leipziger Oberbürgermeister der Funke Mediengruppe (Dienstag). "Kritik an der Politik Israels bleibt in unserem Land selbstverständlich erlaubt. Doch Hass und Antisemitismus sind dabei absolut inakzeptabel."

Jung appellierte an die Teilnehmer an Demonstrationen zum Nahost-Konflikt, Besonnenheit zu zeigen und sich an Stimmungsmache gegen Jüdinnen und Juden nicht zu beteiligen.

 

Die Aussagen von Städtetagspräsident Burkhard Jung im vollen Wortlaut:

"Die deutschen Städte wenden sich entschieden gegen Antisemitismus. Niemand hat das Recht, in unseren Städten Hass gegenüber Jüdinnen und Juden zu artikulieren oder das Existenzrecht Israels in Frage zu stellen. Auch der aktuelle Konflikt im Nahen Osten rechtfertigt in keiner Weise Antisemitismus. Ich appelliere an alle Menschen, die an Demonstrationen zum Nahost-Konflikt teilnehmen, Besonnenheit zu zeigen und sich an Stimmungsmache gegen Jüdinnen und Juden nicht zu beteiligen.

Angriffe auf Jüdinnen und Juden, auf Synagogen oder antisemitische Parolen bei Demonstrationen sind ein Angriff auf unsere offene Gesellschaft. Die deutschen Städte verurteilen solche Ausbrüche scharf und zeigen hier ganz klar Solidarität mit unseren jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Kritik an der Politik Israels bleibt in unserem Land selbstverständlich erlaubt. Doch Hass und Antisemitismus sind dabei absolut inakzeptabel.

Natürlich machen wir uns alle große Sorgen wegen der neuen Gewalt im Nahen Osten. Wir hoffen, dass es gelingt, diese Gewalt rasch zu beenden."