Flüchtlingslager Moria
16.09.2020

Städtetag begrüßt Kompromiss zu Flüchtlingsaufnahme

Burkhard Jung, Präsident des Deutschen Städtetages, gegenüber der Funke Mediengruppe

"Deutschland setzt ein gutes Zeichen, ein Zeichen der Menschlichkeit. Viele Städte werden daran gerne mitwirken und vor Ort die geflüchteten Familien aufnehmen. Unser Land zeigt mit dem Beschluss der Koalition: Wir sehen die Not der Menschen und wollen sie lindern. Und wir wollen dazu beitragen, Griechenland zu unterstützen und unzumutbare Verhältnisse in der Europäischen Union zu verändern.

Wir rechnen nun damit, dass die aus Griechenland zu uns kommenden Flüchtlinge nach dem üblichen Verfahren über den Königsteiner Schlüssel auf die Länder verteilt werden. Anschließend sollten besonders die Städte berücksichtigt werden, die ihre Bereitschaft zur Aufnahme erklärt haben.

Ich bin froh, dass sich Deutschland nach dem Brand in Moria dafür entschieden hat, allein mutig voranzugehen. Auf die schon lange stockende Reform des europäischen Asylsystems zu warten, wäre ein Fehler gewesen. Doch diese Reform muss endlich gelingen. Wir brauchen eine dauerhafte und nachhaltige Lösung in Europa zum Umgang mit Flüchtlingen. Hoffentlich kann die deutsche Entscheidung den Willen in Europa verstärken, sich zu verständigen."