Stadtverkehr
16.12.2019

Vielfalt statt Parkplatz

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, in der FAZ-Beilage "Stadt der Zukunft"

Die Städte organisieren urbane Mobilität neu. Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, erläutert in der FAZ-Beilage "Stadt der Zukunft" die Wege hin zu nachhaltigem Stadtverkehr.

Warum muss städtische Mobilität neu gedacht werden?

"So wie der Verkehr in vielen Städten organisiert ist, stößt er an Grenzen. Staus, Lärm, Abgase beeinflussen die Lebensqualität der Stadtbewohner und den Verkehrsfluss negativ. Wir brauchen eine Verkehrswende, auch um die Klimaziele zu erreichen. Der Verkehr muss seinen Beitrag zu CO2-Einsparungen leisten."

Wie lässt sich das praktisch umsetzen?

"Der Stadtverkehr wird vielfältiger und intelligenter: Die Städte investieren in umweltfreundliche Busflotten, digitalisieren Verkehrssysteme und bauen Radwege aus. Ganz wichtig ist, Verkehr stärker in Regionen zu planen, über Stadtgrenzen hinaus. Individuelle Angebote, zum Beispiel On-Demand-Dienste für Kleinbusse auf Abruf, können das Nahverkehrsangebot ergänzen. Rückgrat bleibt aber der Bus- und Schienenverkehr. Deshalb müssen Bund und Länder die kommunalen Verkehrssysteme in Zukunft nachhaltig finanziell unterstützen."

Ist die Stadt der Zukunft autofrei?

"ÖPNV, Rad und Fußverkehr werden wichtiger, es wird aber auch weiterhin Autos in den Städten geben. Doch der Raum in den Städten
ist knapp und zu wertvoll, um nur Fahrbahn und Parkplatz zu sein. Städte sind Räume für Menschen – sie wollen lebenswerte Räume für Begegnungen und zum Verweilen."