Präsidium
22.06.2020

Unterstützung der Kultur in der Corona-Krise

Beschluss des Präsidiums des Deutschen Städtetages - Videokonferenz
  1. Das Präsidium unterstreicht die Bedeutung der Kultur für die Städte. Kunst und Kultur sind in ihrer Vielfalt prägend für die Städte und tragen zur Lebensqualität der Menschen sowie zur Standortqualität der Städte maßgeblich bei. Ihnen kommt auch für den sozialen Zusammenhalt eine wichtige Bedeutung zu. Angesichts der gravierenden Auswirkungen der Corona-Pandemie auch im Kulturbereich betont das Präsidium die Notwendigkeit, die kulturelle Infrastruktur zu erhalten und die Kulturschaffenden zu unterstützen. Dies schließt die Clubszene als wichtigen Teil des städtischen Kulturlebens ausdrücklich mit ein.
     
  2. Das Präsidium begrüßt, dass durch das Konjunkturpaket der Bundesregierung ein maßgeblicher Beitrag zur Unterstützung des Kulturbereiches geleistet wird. Die finanzielle Unterstützung der Kommunen eröffnet den Städten die Möglichkeit, ihre Kulturförderung fortzuführen und die kulturelle Infrastruktur zu erhalten. Mit den weiteren Bundesmitteln für die Kultur können die freie Kulturszene und die Weiterentwicklung digitaler Angebote in den Kulturinstitutionen wirksam unterstützt werden. Lücken und Defizite bei der Unterstützung insbesondere der soloselbständigen Kulturschaffenden sollten durch die Länder geschlossen werden.
     
  3. Das Präsidium stellt fest, dass viele kulturelle Einrichtungen und Akteure weiterhin stark von den notwendigen Abstandsgeboten und Hygienevorschriften betroffen sind. Es gibt bereits erste Konzepte und Lösungen, um für Spielbetrieb und kulturelle Veranstaltungen baldmöglichst künstlerische und wirtschaftliche Perspektiven zu eröffnen. Die kulturelle Vielfalt und Reichweite von Kunst und Kultur dürfen nicht verloren gehen.
     
  4. Die Corona bedingten Einschränkungen haben dennoch auch zu einem Innovationsschub in der Kultur geführt. Die Kultureinrichtungen sind aufgefordert, in der Krise entwickelte neue Formate insbesondere im Bereich der Digitalisierung weiter zu entwickeln und für die Gewinnung neuer Publikumsgruppen zu nutzen. Neue digitale Formate können das unmittelbare Kulturerleben aber nicht ersetzen.