Würdigung
29.04.2020

"Uli Maly – ein wirkmächtiger Präsident des Städtetages"

Deutscher Städtetag dankt den scheidenden Oberbürgermeistern Dr. Uli Maly aus Nürnberg und Dr. Kurt Gribl aus Augsburg

Der Deutsche Städtetag würdigt den Nürnberger Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly als überzeugenden Kommunalpolitiker und wirkmächtigen Städtetagspräsidenten. Mit außergewöhnlicher Argumentationskraft und Ausstrahlung hat er die Interessen der Städte im Bund und in Europa vertreten und ihrer Stimme Gewicht verliehen. Das erklären der Präsident des kommunalen Spitzenverbandes, der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung, sowie Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy anlässlich des Ausscheidens von Dr. Ulrich Maly Ende April aus seinem Amt als Oberbürgermeister in Nürnberg. Beide sprechen Maly ihren großen Dank für sein Engagement für den Deutschen Städtetag aus. Außerdem würdigen sie die Arbeit des ebenfalls scheidenden Augsburger Oberbürgermeisters Dr. Kurt Gribl als stellvertretender Städtetagspräsident.

Der Präsident des Deutschen Städtetages, der Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung, betont: „Uli Maly war ein wirkmächtiger Präsident des Deutschen Städtetages, der mit viel Überzeugungskraft bundesweite Debatten zu städtischen Themen prägte. Mit Haltung und Klugheit setzte er Maßstäbe, auch in politisch außergewöhnlichen Zeiten. Während der Flüchtlingskrise waren ihm Humanität und Integration entscheidende Anliegen. Mit Uli Maly verlässt ein Kommunalpolitiker die Bühne, der mit seinen Fähigkeiten zuzuhören und komplexe Sachverhalte auf den Punkt zu bringen, die Herzen gewann. Er setzte sich für Städte als Orte des Wandels ein sowie für Offenheit der Stadtgesellschaften als Treibstoff für Innovationen. Maly genießt bundesweit hohe Anerkennung über Parteigrenzen hinweg und kämpfte erfolgreich für mehr Respekt von Bund und Ländern gegenüber den Städten. Er forderte immer eine Beteiligung der kommunalen Ebene auf Augenhöhe ein. Sein Ziel war eine starke kommunale Selbstverwaltung für die Bürgerinnen und Bürger. Dafür hat er in seinen Ämtern wichtige Beiträge geleistet.“

Sein Einsatz für Vielfalt und Offenheit als Kern städtischen Lebens fußen auf Überzeugungen aus seiner Heimatstadt, sein besonderes Geschichtsbewusstsein ebenso. Das friedliche Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher sozialer Herkunft und mit unterschiedlichen Wurzeln lag ihm immer sehr am Herzen. Lebenswerte Städte und eine soziale und zukunftsorientierte Stadtentwicklung waren wesentliche Ziele für ihn – weit über Nürnberg hinaus.

Seine Amtszeit als Präsident des Deutschen Städtetages war zudem geprägt durch den verstärkten Zuzug in die Städte und Wohnungsmangel. Maly setzte sich engagiert für mehr bezahlbaren Wohnraum für alle Bevölkerungsschichten ein, für mehr Neubau und eine Renaissance des sozialen Wohnungsbaus. Sein Maßstab war Chancengerechtigkeit für die Bürgerinnen und Bürger. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, betont: „Es war eine Freude, mit Uli Maly im Verband zusammen zu arbeiten. Sattelfest in allen Themen, offen für neue Ideen, hatte er stets die große politische Linie, aber auch die nötigen Details im Blick. Streitbar, mit Haltung und Ziel, aber den Menschen mit Respekt begegnend und immer den Kompromiss suchend. Diese Mischung beeindruckt mich immer wieder. Und für den Deutschen Städtetag war sie ein unschätzbarer Gewinn. Danke für eine gute Zeit.“

Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly war von 2013 bis 2015 Präsident und von 2015 bis 2019 Vizepräsident des Deutschen Städtetages. Dem Präsidium des kommunalen Spitzenverbandes gehörte er seit 2005 insgesamt 15 Jahre an, zwischen 2009 und 2013 war er einer der stellvertretenden Präsidenten. Sein Amt als Oberbürgermeister von Nürnberg hatte er 18 Jahre inne – seit 2002. Bei der Kommunalwahl im März war er nicht wieder angetreten. 2011 bis 2017 war er Vorsitzender des Bayerischen Städtetags.


Würdigung von Augsburgs Oberbürgermeister Dr. Kurt Gribl

Der Deutsche Städtetag würdigt ebenfalls den Oberbürgermeister der Stadt Augsburg, Dr. Kurt Gribl, als prägenden Kommunalpolitiker, der sich fünf Jahre lang als stellvertretender Städtetagspräsident engagierte. Im Deutschen Städtetag hat er sich aus Überzeugung und mit besonderem persönlichen Einsatz für die Interessen der Städte stark gemacht.

Städtetagspräsident Burkhard Jung betont anlässlich des Ausscheidens von Gribl Ende April aus dem Amt als Oberbürgermeister und aus dem Präsidium des Deutschen Städtetages: „Dr. Kurt Gribl trug im Städtetag durch seine unaufgeregte und integrative Art maßgeblich dazu bei, gemeinsame Positionen der Städte über Parteigrenzen hinweg zu finden. Auch nach außen brachte er mit Geschick und persönlichem Charme kommunalen Sachverstand und praktische Expertise in viele Gesprächsrunden ein. Bei der Vertretung städtischer Interessen auf Bundesebene wirkte er 2017/2018 beispielsweise bei den Verhandlungen zum Koalitionsvertrag mit. Dr. Kurt Gribl hat sich um die Solidargemeinschaft der Städte verdient gemacht. Sein Ziel war immer, der kommunalen Ebene Gestaltungsspielraum zu sichern.“

Seit 2015 engagierte sich Dr. Kurt Gribl als Stellvertreter der Präsidentin bzw. des Präsidenten des Deutschen Städtetages. Im Jahr 2014 wurde er in das Präsidium gewählt und gehörte seit 2008 dem Hauptausschuss an. Er war seit 2008 Oberbürgermeister der Stadt Augsburg und trat nicht erneut zur Wahl an. Seit 2017 steht Gribl an der Spitze des Bayerischen Städtetags als Vorsitzender und war zuvor erster stellvertretender Vorsitzender.