Integrations- und Sprachkurse
20.10.2023

"Wir müssen das Angebot in den kommenden Jahren ausbauen"

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegenüber Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)
  • Porträtbild von Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages

"Bei allen Debatten um die mögliche Begrenzung von Zuwanderung dürfen wir nicht die Integration der Menschen aus dem Auge verlieren, die bereits bei uns leben oder noch zu uns kommen werden. Das ist auch entscheidend für die gesellschaftliche Akzeptanz für die Aufnahme von Geflüchteten.

Integrationskurse sind ein wichtiger Schritt, damit Menschen möglichst schnell unsere Sprache und Kultur kennenlernen. Es gibt aber heute schon viel zu wenig Kurse. Die Wartezeiten sind lang, oft vergehen Monate, bis Geflüchtete einen Kurs besuchen können. Der Bund muss dafür sorgen, dass genug Geld für Integrations- und Sprachkurse zur Verfügung steht.

Wir müssen das Angebot in den kommenden Jahren nicht nur halten, sondern ausbauen. Deswegen ist es ein äußerst schlechtes Signal, dass die Bundesregierung im Haushaltsentwurf für 2024 die Mittel für soziale Integration wie Erstorientierungskurse oder Migrationsberatung kürzen will.

Das geht angesichts der steigenden Flüchtlingszahlen und der Herausforderungen, vor denen wir bei der Integration stehen, absolut in die falsche Richtung. Schließlich wollen wir Geflüchtete mit Bleibeperspektive schneller und einfacher in Arbeit bringen. Und wir brauchen mehr Austausch zwischen Geflüchteten und der Bevölkerung. Dafür sind Integrationsangebote elementar.“

Zum Artikel mit den Äußerungen von Helmut Dedy auf rnd.de