Galeria Karstadt Kaufhof
14.03.2023

"Gemeinsam neue tragfähige Konzepte auf den Weg bringen"

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegenüber Deutscher Presse-Agentur (dpa) und Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)

Zur Schließung von Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen und zur Zukunft der Innenstädte sagte Städtetags-Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy:

  • Porträtbild von Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages

"Von den 129 Galeria-Karstadt-Häusern bleiben voraussichtlich knapp 80 Standorte am Markt. Das schafft Klarheit für die Städte, sichert Arbeitsplätze und die Nahversorgung für die Menschen. Das heißt aber auch:

52 Filialen müssen wohl schließen und tausende Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz. Das ist ein harter Einschnitt für die betroffenen Beschäftigten und ihre Familien.

Aber es verlangt auch den Städten einiges ab. Trotz aller Schwierigkeiten wird vielerorts die Entscheidung auch als städtebauliche Chance verstanden. Die Städte fangen dabei nicht bei Null an. Es gibt schon Ideen oder Pläne, wie neues Leben in die Kaufhäuser einziehen kann: als Universitätsstandort oder Schule, mit Start-ups, Co-Working-Labs, Künstler-Ateliers oder mit dem Bürgerservice, als Mehr-Generationenhaus oder Wohngebäude. Ehemalige Kaufhausstandorte, die bereits neu genutzt werden, sind dafür gute Beispiele.

Die Innenstädte werden sich weiter verändern. Wir wollen mehr Möglichkeiten für Begegnung und Erlebnis bieten, mit einer höheren Aufenthaltsqualität. Saubere und einladende öffentliche Räume, mehr Grün und Wasser in der Stadt sind dafür zentral. Die Menschen wünschen sich Orte zum Ausruhen und Verweilen.

Städte, Handel, Immobilienwirtschaft und die Zivilgesellschaft können gemeinsam neue tragfähige Konzepte auf den Weg bringen. Das braucht Ideen, Planung, Ausdauer, aber auch die nötigen finanziellen Mittel. Die Transformation der Innenstädte und Stadtteilzentren ist kein Selbstläufer.

Bislang unterstützen der Bund und einige Länder eine Reihe von Städten mit punktuellen Fördermaßnahmen. Nötig ist, dass die von Galeria Karstadt Kaufhof-Schließungen betroffenen Städte auch jetzt noch Förderanträge für Restmittel des 250 Millionen-Programms 'Bundesprogramm Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren' einreichen können. Außerdem sollten Bund und Länder unbedingt prüfen, ob der Zwischenerwerb von Großimmobilien in Einzelfällen unterstützt werden kann."

Zum Artikel von RND und dpa mit den Aussagen von Helmut Dedy

Fußgängerzone mit Passanten

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