Flucht aus der Ukraine
28.02.2022

"Die Hilfsbereitschaft aus der Zivilgesellschaft ist überwältigend"

Städtetagpräsident Markus Lewe in der Rheinischen Post zur Aufnahme Geflüchteter aus der Ukraine

Immer mehr Menschen verlassen aufgrund der Kriegshandlungen in der Ukraine das Land. Die Hilfsbereitschaft in den Städten ist groß und die Vorbereitungen zur Aufnahme geflüchteter Menschen laufen an, sagte Städtetagspräsident Markus Lewe gegenüber der Rheinischen Post:
 

Porträt Städtetagspräsident Markus Lewe Hauptversammlung 2021
"Wir müssen darauf gefasst sein, dass viele Menschen aus der Ukraine fliehen aus Furcht um Leib und Leben. Vor allem Frauen, Kinder und Alte machen sich derzeit auf den Weg und brauchen Hilfe und eine neue Bleibe. Es ist gut, dass die EU-Staaten sich eng abstimmen und diese Woche die sogenannte EU-Massenzustromrichtlinie in Kraft setzen wollen. Damit kann humanitäre Hilfe im großen Stil organisiert werden."
Oberbürgermeister Markus Lewe Präsident des Deutschen Städtetages

Lewe sagte weiter:

"Vor allem müssen die Anrainerstaaten von der EU und Deutschland unterstützt werden, denn sie sind erste Anlaufstation für ukrainische Flüchtlinge. Viele deutsche Städte, die Städtepartnerschaften in Polen und angrenzenden Ländern haben, bereiten schon Hilfslieferungen vor zusammen mit vielen engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Die Hilfsbereitschaft aus der Zivilgesellschaft ist überwältigend. Das betrifft Sachspenden sowie Geldspenden als Zeichen der Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung. Auch die Städte in Deutschland zeigen ihre Solidarität mit der Ukraine auf vielfältige Weise und sind bereit, betroffene Menschen aufzunehmen.

Noch kann niemand verlässlich sagen, wie viele Flüchtlinge in Deutschland Schutz und Hilfe suchen werden. Die Städte erwarten vom Bund eine effektive Koordinierung der Flüchtlingsaufnahme. Alle Informationen müssen schnell fließen. Die Städte müssen von Bund und Ländern in Echtzeit eingebunden werden. Wir brauchen ein gemeinsames Lagebild, damit die Städte gut vorbereitet sind und die Ankommenden aufnehmen und versorgen können. Bund und Ländern müssen den Kommunen klar sagen, welche Unterbringungskapazitäten wann notwendig sind und für eine gerechte Verteilung auf die Städte Sorge tragen."