Flucht aus der Ukraine
07.03.2022

"Zahl der Flüchtlinge wird schnell zunehmen"

Städtetagspräsident Markus Lewe in der Rheinischen Post

Die fortschreitende russische Invasion in der Ukraine führt zu immer mehr Leid. In fast allen Städten Deutschlands sind Menschen aus der Kriegsregion angekommen. Der Präsident des Deutschen Städtetages, Oberbürgermeister Markus Lewe aus Münster, betont, dass sich die Städte seit Kriegsbeginn intensiv auf die Aufnahme Geflüchteter vorbereiten. Bund und Länder müssten nun eine schnelle und gerechte Verteilung der Geflüchteten sicherstellen. Lewe sagte gegenüber der Rheinischen Post:

Porträt Städtetagspräsident Markus Lewe Hauptversammlung 2021
"Die Städte rechnen damit, dass die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine, die nach Deutschland kommen, schnell zunehmen wird. Der Krieg verursacht so viel Leid und Angst, dass unsere Hilfe über Spenden hinaus immer mehr gefragt sein wird."
Markus Lewe Präsident des Deutschen Städtetages

Lewe sagte weiter:

"Es sind bereits Flüchtlinge in nahezu allen deutschen Städten angekommen. Allerdings dürften es deutlich mehr sein, weil viele Menschen noch nicht bei den Behörden registriert sind. Die Städte bereiten sich bereits seit Beginn des Krieges auf die Aufnahme von deutlich mehr Menschen vor, um sie unterzubringen und zu versorgen. Erste Hinweise des Bundes stellen nun klar, dass Sozialleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz erbracht werden können.

Bund und Länder müssen jetzt rasch sicherstellen, die Flüchtenden gleichmäßig auf die Länder zu verteilen und dort eine gerechte Verteilung auf die Kommunen zu organisieren. Wir brauchen zwischen Bund, Ländern und Kommunen einen ganz engen Austausch, damit offene Fragen schnell geklärt werden können. Und wir brauchen so früh wie möglich Angaben, in welchem Umfang wir Kapazitäten vor Ort ausbauen müssen. Die Bereitschaft, eng zusammenzuarbeiten, ist auf allen Seiten vorhanden. Solidarität mit den Schutzsuchenden aus der Ukraine ist unsere gemeinsame Leitlinie."