Internationaler Frauentag
07.03.2022

"Ohne Frauen ist kein Staat zu machen, gerade in den Kommunen"

Die stellvertretende Präsidentin Katja Dörner ruft die demokratischen Parteien zu mehr Engagement auf, um Frauen auf dem Weg in die Kommunalpolitik zu unterstützen
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Zum Internationalen Frauentag ruft Katja Dörner, stellvertretende Präsidentin des Deutschen Städtetages und Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn, die demokratischen Parteien zu mehr Engagement auf, um Frauen für die Kommunalpolitik zu begeistern und sie auf dem Weg in Spitzenämter zu unterstützen. In einem Video-Statement macht Dörner deutlich, dass es Aufgabe der Parteien sei, mehr Frauen für Wahlämter aufzustellen und gute Bedingungen für das politische Engagement von Frauen zu schaffen:

"Gleichstellung ist für mich erst dann erreicht, wenn es in allen Lebensbereichen irrelevant ist, welches Geschlecht man hat."

Nicht einmal jede zehnte Rathausspitze in Deutschland sei aktuell von einer Frau besetzt, der durchschnittliche Frauenanteil in Kommunalparlamenten liege bei gerade mal 27 Prozent. "Ich bin der festen Überzeugung, dass wir das ändern müssen", sagt Dörner. "Wir brauchen in Politik und Verwaltung Bedingungen, die es Frauen leichter machen, ein kommunalpolitisches Mandat zu übernehmen." Flexiblere Sitzungszeiten und die Nutzung digitaler Formate könnten geeignete Wege für die Zukunft sein, um so die politische Arbeit und den Familienalltag besser zu vereinbaren.

In ihrem Statement erinnert Oberbürgermeisterin Katja Dörner an den ersten Weltfrauentag vor 111 Jahren. Damals sei es darum gegangen, die Arbeitsbedingungen von Frauen zu verbessern und für sie das Wahlrecht zu erkämpfen. Heute gehe es darum, dass mehr Frauen selbst gewählt werden und in politische Verantwortung kommen. "Weil wir zu wenige Frauen in den Räten und Rathäusern haben, werden wichtige Perspektiven ausgeblendet." Um die Lebenswirklichkeit von Frauen positiv zu verändern und geschlechtssensible Politik umzusetzen, sei das Engagement von Politikerinnen in den Städten unersetzlich. Dörner macht deutlich:

"Wir brauchen mehr Frauen in Rathäusern und Stadtparlamenten. Denn ohne Frauen ist kein Staat zu machen, gerade in den Kommunen."

Dörner hofft, in den kommenden Jahren immer mehr neue engagierte Kolleginnen in politischen Ämtern der Städte zu treffen. "Es ist ein Job mit großer Verantwortung, vielen Herausforderungen und ganz vielen Gestaltungsmöglichkeiten", so Dörner, die seit November 2020 Oberbürgermeisterin der Stadt Bonn ist.