Vorsorge treffen, Tempolimit prüfen
31.03.2022

"Ab sofort noch mehr auf den Verbrauch von Energie schauen"

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

Deutschland will weniger abhängig sein von russischen Energielieferungen - daher werden Forderungen nach einem Tempolimit auf Autobahnen lauter.

Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetags, Helmut Dedy, sagte der Deutschen Presse-Agentur:

Porträtbild von Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages
"Wir müssen ab sofort noch mehr auf den Verbrauch von Energie schauen. Deshalb plädieren wir dafür, jetzt ein Tempolimit zu prüfen. Damit könnten wir sofort ein Einsparpotenzial heben."
Helmut Dedy Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages

Ein russischer Gas- oder Öl-Lieferstopp sei ein realistisches Szenario, sagte Dedy. "Wir wollen keine Hysterie, aber ein stärkeres Bewusstsein der Menschen und der Wirtschaft, dass es zu einer Krise großen Ausmaßes kommen kann."

"Energiesparen: Debatte um Tempolimit nimmt Fahrt auf" - zum Bericht der dpa auf sueddeutsche.de

Die Aussagen von Helmut Dedy im Wortlaut

"Die Städte unterstützen die von Minister Habeck ausgerufene Frühwarnstufe. Wir müssen auf allen Ebenen und mit allen verfügbaren Mitteln Vorkehrungen treffen, um uns auf einen Lieferstopp aus Russland vorzubereiten. Das gilt sowohl strategisch als auch ganz praktisch. Denn ein Gas oder Öl-Lieferstopp ist ein realistisches Szenario. Wir wollen keine Hysterie, aber ein stärkeres Bewusstsein der Menschen und der Wirtschaft, dass es zu einer Krise großen Ausmaßes kommen kann. Das heißt ganz konkret: Wir müssen ab sofort noch mehr auf den Verbrauch von Energie schauen. Deshalb plädieren wir dafür, jetzt ein Tempolimit zu prüfen. Damit könnten wir sofort ein Einsparpotential heben.

Auch die kommunalen Stadtwerke rüsten sich für den Ernstfall. Sie wollen für die Energiesicherheit vorsorgen und das verlässlich rund um die Uhr. Gleichzeitig stehen sie durch steigende Beschaffungs- und Vorsorgekosten für Gas, Öl und Strom zunehmend unter Druck. Für den Fall von Liquiditätsengpässen muss der Bund für die Stadtwerke eine finanzielle Absicherung schaffen."