Steigende Energiepreise
27.09.2022

"Gaspreisbremse ist gutes Instrument, um die Preise zu dämpfen"

Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, gegenüber der Passauer Neue Presse

Der Deutsche Städtetag hat die Bundesregierung wegen des zögerlichen Agierens bei der Gaspreisbremse heftig kritisiert. "Wir hätten uns die Entscheidung für eine Gaspreisbremse viel früher gewünscht", sagte Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.

Die Aussagen von Helmut Dedy im Wortlaut

"Die Städte haben früh eine Preisbremse auch für Gas gefordert. Für uns ist eine Gaspreisbremse ein gutes Instrument, um die Preise zu dämpfen und allen Betroffenen zu helfen. Das ist jetzt wichtig. Denn die Preisspirale droht die Menschen und auch die Wirtschaft zu überfordern. Die Stadtwerke erleben viele besorgte Bürgerinnen und Bürger in ihren Kundencentern. Und wir sehen schon jetzt, dass Produktionen heruntergefahren werden und Lieferketten abreißen. Engpässe drohen bei wichtigen Betriebsstoffen für Kläranlagen oder für Fernwärmeanlagen.

Wir hätten uns die Entscheidung für eine Gaspreisbremse viel früher gewünscht. Denn wir halten sie für eine schnell wirkende Maßnahme gegen die steigenden Gaspreise. Noch schneller muss aktuell über die Gasumlage entschieden werden. Die Umlage jetzt einzuführen und sie möglicherweise nach kurzer Zeit wieder abzuschaffen, ist nicht der richtige Weg. Die Mehrkosten der Unternehmen, um Ersatz für das ausfallende Gas zu beschaffen, sollten nicht auf die Verbraucherinnen und Verbraucher umgelegt werden. Stattdessen sollten staatliche Mittel die Mehrkosten direkt auffangen. Wir wissen, es geht um sehr viel Geld, aber es geht auch um den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Die Energiekrise darf nicht zu sozialer Unruhe führen."