Präsidium
13.11.2018

DST-Positionspapier zum Denkmalschutz

Beschluss des Präsidiums des Deutschen Städtetages
  1. Denkmäler sind das materielle Kulturerbe unserer Gesellschaft. Sie zu schützen und zu pflegen, stiftet Identität und sichert das Kulturerbe für die nachfolgenden Generationen. Das Europäische Jahr des Kulturellen Erbes 2018 macht diese Bedeutung auch über die Ländergrenzen hinweg sichtbar. Das Präsidium des Deutschen Städtetages unterstreicht den hohen Stellenwert von Denkmalschutz und Denkmalpflege für das Erscheinungsbild und die Integrationsleistung der Städte.
     
  2. Die Bundesländer sind dafür verantwortlich, durch die systematische Erfassung von Denkmälern die erforderlichen Grundlagen für den Schutz des baukulturellen Erbes zu schaffen. Das Präsidium fordert daher die Länder auf, die staatliche Inventarisation von Denkmälern sicherzustellen und dafür Sorge zu tragen, dass das nötige denkmalkundliche Wissen in den Landesdenkmalämtern bereitgehalten wird.
     
  3. Es appelliert darüber hinaus an den Bund, sich für eine zeitgemäße Fortschreibung der Denkmallisten in Deutschland einzusetzen. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Erfassung von Denkmälern der Nachkriegszeit, die bislang in vielen Ländern nur unzureichend erfolgt ist – eine besondere, auch länderübergreifende Herausforderung. Die Städte streben keine massenhaften Unterschutzstellungen an, sondern einen Denkmalschutz mit "Augenmaß", um den Schutz der wichtigsten Bauten und Strukturen dieser Epoche sicherzustellen.
     
  4. Das Präsidium des Deutschen Städtetages nimmt das Positionspapier "Denkmalschutz braucht Grundlagen: Erfassung und Schutz unseres baukulturellen Erbes" zustimmend zur Kenntnis.